„Die Rallye war schon sehr hart, wir sind aber gut durchgekommen, einmal Bremse entlüften und einen Simmerring austauschen, mehr war es zum Glück nicht“, so der 49-jährige Ford Escort RS 2000-Pilot im Ziel. Mit konstant schnellen Zeiten, schon die erste Bestzeit am Freitagabend ging auf das Konto von Potthast, war spätestens nach dem Ausfall einiger Konkurrenten ab dem Samstagvormittag der Sieg nicht mehr gefährdet.
Überhaupt war die Rallye Vogelsberg – der dritte Wertungslauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft – mit ihren 147 Wertungskilometern kein gutes Pflaster für die Youngtimer. Zwar kamen die neuen Prüfungen und das Konzept mit Servicepark in Alsfeld gut bei Teilnehmern und Fans an, aber die Ausfallquote, nur 6 von 14 Fahrzeugen erreichten das Ziel, war doch sehr groß.
Im Kampf um den zweiten Platz konnte sich der Sieger der seriennahen
Gruppe 1 Fahrzeuge Carsten Meurer mit Co Christian Laun auf den letzten Kilometern noch gegen die Sieger in der Gruppe A bis 2500ccm Frank Esser/Philipp Kluth, die im Ford Sierra Cosworth unterwegs waren, durchsetzen. Trotz leicht angeschlagenem BMW 325i, die Räder waren doch nicht mehr so alle in der Flucht, feierten Jürgen Schmidt und Jenny Schonk als Gesamtvierte den Sieg in der Gruppe A bis 2000ccm.
Dirk Tillmanns brachte mit dem Opel Ascona A zwar das älteste Fahrzeug des Feldes – Baujahr 1971 – an den Start, unterstrich hier aber auch das Motto: „Opel der Zuverlässige“ mit Platz zwei bei den verbesserten Tourenwagen hinter den Gesamtsiegern. Die Vogelsberg-Rallye mag ihn einfach nicht. Wie so oft in den vergangenen Jahren kämpfte Heinz-Robert Jansen mit Problemen im Hessenland. Nach dem Streik der Hinterachse des Opel Manta B auf dem Rundkurs in Schlitz am Freitagabend wurde schnellstens Ersatz gesucht. Rund 60 Kilometer entfernt wurde dieser gefunden und um 3.00 Uhr war der Manta
wiederhergestellt. Nach Kipphebelbruch und weiterer Maximal-Zeit fuhr er mit Sohn Martin dann am Nachmittag nur noch für die Galerie, kam aber im waidwunden Fahrzeug ins Ziel.
Der amtierende Meister haderte wie schon zum Saisonauftakt mit der Technik des „neuen“ Sierra. Nach acht Prüfungen war für Paul Jerlitschka und Dietmar Moch, wie schon zum Saisonauftakt wieder mit Motorproblemen vorzeitig Schluss. Schlimmer noch erwischte es Stefan Schultes und Natalie Solbach-Schmidt, die mit dem VW Golf II GTI nach neun Prüfungen auf einem tollen zweiten Platz bei den Youngtimern klassiert waren. Mit einer gebrochenen Lenkstange war die Rallye kurze Zeit später aber beendet.
Mit der Neuauflage der Rallye Oberberg rund um Lindlar steht als nächstes nun Anfang Mai eine vollkommen neue Veranstaltung, organisiert von einem rallyeverrückten Club, auf dem Programm.