Köln-Ahrweiler

Debüt für Kahle und Schelle

Nicht nur Matthias Kahle betritt am kommenden Wochenende Neuland. Auch Niki Schelle wird zum ersten Mal bei der Rallye Köln-Ahrweiler antreten. Beide bekommen es mit dem Eifler Herbstwetter und Deutschlands schnellsten Youngtimer-Piloten zu tun.

<strong>WILL ÜBERRASCHEN:</strong> Matthias Kahle startet erstmals bei der Rallye Köln-Ahrweiler

Auch für einen siebenfachen Deutschen Rallye-Meister gibt es noch Premieren: Matthias Kahle hat in seinen 17 Jahren als professioneller Rallyefahrer über 50 moderne Rallyes gewonnen, er stand bei vielen historischen Gleichmäßigkeitsrallyes auf dem Siegerpodest und hat mit Klassensiegen bei der Rallye Dakar gezeigt, dass er auch bei Wüstenrallyes eine sehr gute Figur abgeben kann. Aber eine Bestzeitenrallye für historische Rallyeautos hat der 43-Jährige bis heute noch nicht bestritten.

 

Die Rallye Köln-Ahrweiler (9.-10. November) ist für den in Görlitz geborenen Kahle, der mittlerweile in Köln Zuhause ist, nicht nur ein Heimspiel sondern auch eine neue Herausforderung. "Wir können überhaupt nicht einschätzen, wie gut wir im Vergleich zur Konkurrenz liegen", beschreibt Kahle. "Wir wissen nur, dass unser Skoda 130 RS weniger als halb so viele Pferdestärken hat wie die Opel Ascona, Ford Escort und Porsche, die in den vergangenen Jahren hier gewonnen haben. Chancen auf den Sieg haben wir definitiv nicht. Dennoch geben wir unser Bestes und schauen dann, wo wir landen." Dabei könnte die Konkurrenz bei der Rallye Köln-Ahrweiler kaum größer sein: In der Starterliste befinden sich sieben ehemalige Gewinner der Veranstaltung. Dazu kommen mit Kahle, Reinhard Hainbach und Heinz-Walter Schewe auch drei frühere Deutsche Meister.

 

Der von Kahle eingesetzte Skoda 130 RS, liebevoll "Stratos des Ostens" genannt, war in den 70er-Jahren das Topmodell des tschechischen Automobilherstellers im Rallyesport und feierte in seiner Hubraumklasse zahlreiche prestigeträchtige Erfolge, unter anderem bei der Rallye Monte Carlo. Das Exemplar von Skoda Deutschland ist wie die damaligen Werkswagen aufgebaut: Es bringt knapp über 800 Kilogramm auf die Waage, der kleine 1,3-Liter-Vierzylinder im Heck überträgt 136 PS auf die Hinterräder.

 

Der Deutsche Rekordmeister ist mit dem Auto bestens vertraut. Kahle hat damit bereits Veranstaltungen wie die "Sachsen Classic" bestritten und ist im Showprogramm der Rallye Deutschland, dem hiesigen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft, aufgetreten. Zudem wurde der Youngtimer von Kahles eigener Firma Kahle Motorsport für Skoda Deutschland aufgebaut. "Der 130 RS ist sehr leicht und lässt sich richtig toll fahren", erklärt Kahle. "Da hat unser Cheftechniker Jens Herkommer, der für den Aufbau des Autos verantwortlich war, richtig gute Arbeit geleistet. Durch den Heckmotor und den Heckantrieb geht das Auto schön quer um die Ecken. Ich bin mir sicher, dass wir auf den rutschigen Asphaltstraßen in der Eifel spektakulär und schnell unterwegs sein werden."

 

Während Kahle die Wertungsprüfungen rund um den Nürburgring erstmals unter die Räder nimmt, blickt sein Copilot Peter Göbel auf fünf Teilnahmen bei der Rallye Köln-Ahrweiler zurück. 2002 verpasste Göbel nur knapp den Sieg. Der Navigator weiß also, worauf es bei dieser Veranstaltung ankommt: "Das Wetter spielt in der Eifel immer eine entscheidende Rolle", so Göbel. "Die Straßen sind meist nass und werden durch die Autos ganz schnell matschig, man muss überall mit Laub rechnen und wenn es ganz dick kommt, dann gibt’s auch noch Eis und Schnee dazu. Wir haben auf dem Papier nur Außenseiterchancen. Aber bei wechselhaftem Wetter kann man auch ein einen leistungsschwächeren Fahrzeug weit nach vorne fahren. Dann können wir für eine Überraschung sorgen."

 

Schelle feiert ebenfalls Debüt

 

Auch Niki Schelle geht erstmals bei der Köln-Ahrweiler an den Start. Der 46jährige startet in Mayschoss mit einem Opel Kadett GSI 16V. Sicher ein Kontrastprogramm zu den Traumwagen, die er ansonsten im Fernsehen im Motormagazin Grip präsentiert. "Den Kadett hat ein Freund von mir vorbereitet, und meinte, das wäre doch mal was. Von den Prüfungen habe ich schon viel gehört und bringe daher eine gesunde Portion Respekt mit. Die Jungs die hier schon öfters unterwegs waren haben hier sicher Vorteile." Es wird für die Zuschauer spannend zu sehen sein, wie sich eine weitere Größe im nationalen Rallyesport an der Ahr schlägt.

 

Die Rallye Köln-Ahrweiler beginnt am Freitagabend mit einem kurzen Prolog, wo die 81 Teilnehmer die Startreihenfolge für den zweiten Tag ausfahren. Am Samstag stehen dann knapp 150 WP-Kilometer auf dem Programm.

 

Weitere Infos zur Rallye unter www.r-k-a.de 

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