Rund 60.000 Zuschauer pilgerten am vergangenen Wochenende wieder nach San Marino, um legendäre Fahrzeuge und ihre tollkühnen Piloten in voller Fahrt zu erleben. Weder das durchwachsene Wetter zu Beginn der Veranstaltung, noch der neue Zeitplan, den viele als gewieften Trick ansahen, um die Gäste länger vor Ort zu halten, konnte die gute Stimmung entlang der elf Prüfungen trüben.
Vier Wertungen wurden ausgetragen, wobei für die "Legend Stars" keine offizielle Zeiten genommen wurden. In dieser Kategorie wollte auch Michael Gerber mit seinem Audi S1 starten, doch der Hesse musste sein Auto mit einem Motorschaden bereits im Shakedown abstellen. Aber Wolf-Dieter Ihle (Audi S1) oder Harald Demuth (Audi Sport quattro) hielten die deutschen Fahnen ebenso hoch, wie Uwe Kiehm, der im Opel Kadett als erster Fahrer auf die Strecke ging.
In der "Legend Historic" zeigte Markku 'Maximum Attack' Alen sein großes Können und setzt sich gegen den Tschechen Miroslav Janota (Opel Kadett) und Stefano Rosati (Talbot Lotus) durch. Der andere große Finne, Juha Kankkunen musste seinen bärenstarken Lancia Delta nach einem Antriebsschaden vorzeitig abstellen. Bis dato war er teilweise schneller als Piloten aus dem WRC-Feld gefahren. In dieser Wertung lag am Ende Tobia Cavallini im Subaru Impreza aus dem Baujahr 1999 vorne. Topfavorit und Lokalmatador Denis Colombini kam mit seinem Peugeot 206 WRC am Samstagabend auf regennasser Strecke von der Prüfung ab und musste aufgeben. Die "Legend Myth" entschied der Uruguays Champion Gustavo Trelles (Toyota Celica St 205) vor Manrico Falleri (Lancia Delta) und Simone Romagna (Lancia Delta) für sich.
Sainz und Moya begeistern im Polo R WRC
Für jede Menge Ansturm im Servicepark sorgte Ex-Weltmeister Carlos Sainz. Zusammen mit seinem Beifahrer Luis Moya sorgte er im Volkswagen Polo R-WRC als Vorausfahrzeug für tolle Drifts und spektakuläre Sprünge. Für den routinierten Spanier war es als Fahrer der erste Auftritt der Republik San Marino. Auch die deutsche Rallye-Hoffnung Sepp Wiegand zeigte zusammen mit seinem Beifahrer, dem ehemaligen "Dakar"-Sieger Timo Gottschalk, eine tolle Performance. Im Golf G60 belegten sie einen starken fünften Rang in ihrer Wertung. "So ein Auto schnell zu bewegen ist ein ganz schön hartes Stück Arbeit. Wahnsinn, was die Jungs damals geleistet haben", zeigte sich Wiegand tief beeindruckt.
Premiere des Hybrid 037
Keine Rallylegend ohne Lancia-Eminenz Beppe Volta! Nachdem er bereits den ECV seinen Jüngern präsentierte, rollte nun ein Hybrid 037 in den Servicepark. Zusammen mit seinem Ingenieur Claudio Lombardi hat er einen zusätzlichen Elektromotor auf der Vorderachse platziert, der aus dem legendären Lancia-Modell einen Allradler macht. Allerdings ist noch einige Entwicklungsarbeit nötig, damit angedachte Einsätze bei Rallyes möglich werden.
