HISTO

10. Eifel-Rallye-Festival: Ein Wochenende voller Spaß

Nach zwei Jahren unfreiwilliger Pause waren endlich alle wieder da: Die Teilnehmer, die Organisatoren, die vielen Helfer und die zahlreichen Fans.

Es herrschte Hochstimmung bei allen Beteiligten, endlich konnte sie gemeinsam das Jubiläums-Festival feiern. Das rollende Rallye-Museum wurde wieder zum internationalen Klassentreffen der gesamten Rallye-Szene. Es war beeindruckend: Die Zuschauer-Parkplätze an den Prüfungen und in Daun platzten teilweise aus allen Nähten, die Rallyemeile war über das gesamte Wochenende proppenvoll und bei der Autogrammstunde standen die Fans selbst kurz vor dem offiziellen Ende noch in einer deutlich über 100 Meter langen Schlange an.

Das Starterfeld der maximal möglichen 155 Teams aus Originalen und originalgetreuen Nachbauten der Rallye-Boliden bildete so einen perfekten Querschnitt aus über 50 Jahren der Geschichte dieses spektakulären Sports. Die Fans konnten zum 50. Jubiläum der Rallye-Weltmeisterschaft eine umfassende Dokumentation der Fahrzeuge aus fünf Jahrzehnten genießen. Die Palette reichte vom DAF 66, über Ford Escort RS1600, die verschiedensten Opel-Modelle oder den frühen Toyota Corolla bis hin zu den bei den Fans so beliebten Gruppe B-Boliden. Zum Finale befuhren die WRC-Boliden der jüngeren Vergangenheit die Demonstrationsstrecken.

Am Donnerstagabend verwandelt sich die Bühne in der Rallye-Meile traditionell in ein Open-Air-Kino. Die Interviews mit den Rallye-Stars sind eingebettet in bewegte und bewegende Bilder von Kult-Filmer Helmut Deimel. Moderator Markus Stier, der kurzweilig und informativ durch den Abend führte, bezeichnete Deimel als den ‚Steven Spielberg‘ der Rallye-Szene.

Neuville mit Soundblaster

Hyundais WM-Star Thierry Neuville war diesmal im Peugeot 306 Maxi Kit-Car am Start: „Vom Sound her ist das wohl das beste Rallyeauto, das jemals gebaut wurde.“ Der Belgier ergänzte, „endlich hat es geklappt wieder hierher zu kommen, mit meinem Team habe ich hier ein ganzes Wochenende nur Spaß.“ Angesprochen auf die derzeit nicht einfache Situation in der aktuellen WM antwortete er augenzwinkernd, „dann gewinne ich halt hier in der Eifel.“ Das ist bei einer Veranstaltung ohne Zeitwertung nicht einfach, aber Neuville fuhr sich bei seinem Auftritt im ‚kleinen Schreihals‘ in die Herzen der Fans.

Toivonen im Pech

Einer der größten Pechvögel des Festival-Wochenendes war Harri Toivonen. Um die Bewegtbilder zu einer Dokumentation über ihn und seinen Bruder Henri zu drehen, reiste er mit einer TV-Produktionsfirma an und startete im Lancia Delta S4. Schon beim Shakedown blieb der Gruppe-B-Bolide liegen, am Start zur ersten Prüfung verweigerte er dann komplett den Dienst. „Es war dennoch ein geniales Wochenende hier in Daun“, freute sich der Finne.

Sieger auch ohne Bestzeiten

Auch ohne Zeitnahme werden beim Eifel Rallye Festival Sieger gekürt. Beim Finale zur großen Rallye-Party am Samstagabend gab es erneut viele strahlende Gesichter. Sechs einmalige Preise wurden überreicht. Den ‚Sideways Star‘ als ‚quertreibendser‘ Vorauswagen erhielten die Niederländer Gerard und Mike Stacy im Ford RS2000 MK2 überreicht von Matthias Kahle. Der Preis ‚Best replication‘, für den besten Nachbau ging an Frank Unger / Thorsten Scheffner für ihren Lancia Delta Integrale 16V aus den Händen von Kalle Grundel.

Lofty Drews überreichte an Ezio Lolli und Alessandro Grillo den Preis ‚Best original‘ für das beste Originalfahrzeug für ihren Lancia Stratos. Besonders strahlende Gesichter gab es bei Helmut Steiner und Hanna Wadlegger. Von den anwesenden Rallye-Stars wurde ihr Toyota Corolla WRC ausgewählt und sie erhielten von Stig Blomqvist den Preis für die ‚Champion‘s Choice‘.

Den Preis für das schönste Auto erhielten Franz Zehetner / Martin Strobl aus den Händen von Harri Toivonen. Sie pilotierten einen Prototypen des Alpine Renault A310 V6 von 1977. Fabrizia Pons überreichte den Sonderpreis an Fred und Eva Walter. Simo Lampinen war diesmal Co-Pilot bei Fred Walter in genau jenem Lancia Beta Coupé, mit dem er 1975 bei der Akropolis am Start war. Für Fred Walter war dies der zehnte Start beim Festival.

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