Alle Bestzeiten und am Ende einen Vorsprung von über 2:13 Minuten: Ruben Zeltner drückte der Thüringen-Rallye seinen Stempel auf. „Beim Shakedown haben wir mit unserem Fahrwerksspezialisten ein paar Details herausgearbeitet, die sich als goldrichtig erwiesen haben. Der 911 liegt super“, freute sich Zeltner nach dem Auftakt und gab so munter Gas, dass sein direkter Konkurrent frühzeitig zurücksteckte. „Niemand ist gerne Zweiter, aber ich muss fairerweise sagen, dass dieses Ergebnis aus drei Gründen in Ordnung geht: Ruben ist einfach ein fantastischer Fahrer, er hat außerdem ein tolles Auto und ich habe zu viele Fehler gemacht heute“, meinte Olaf Dobberkau, der sich mit dem zweiten Rang begnügen musste.
Der Zwickauer Maik Stölzel lief als Dritter im Ziel ein. Er hatte an seinem Porsche über weite Strecken mit einem defekten Bremssattel zu kämpfen und konnte deshalb nicht das ganze Potenzial des GT3 aufrufen. „Ich bin mit dem Ergebnis unter diesen Umständen durchaus happy”, bilanzierte er anschließend. „Wir haben das mehrfach geklebt, den Bremspunkt verlagert und die ganze Rallye über daran gearbeitet. Auf der letzten Prüfung habe ich noch einmal alles gegeben und bin die zweitschnellste Zeit gefahren. In Stemwede können wir noch einmal ein paar Punkte sammeln - und anschließend schauen wir mal, welche Läufe in unser Restprogramm passen.“
Hinter dem Podium erreichte Raphael Ramonat (Mitsubishi) den vierten Rang, Anton Werner (Audi) folgt auf Position fünf. „Ein gutes Gefühl, so weit vorne gelandet zu sein“, freute sich Ramonat. „Wir hatten natürlich geplant schnell zu fahren - aber mit diesem Ergebnis hatten wir nicht gerechnet.“ Peter Corazza (Mitsubishi) musste sich frühzeitig aus dieser Kampfgruppe verabschieden. Auf Platz 4 liegend zerstörte er auf WP5 an einer Asphalt-Kante ein Rad samt Felge und musste den Schaden gemeinsam mit Co-Pilot Christoph Gerlich anschließend während der laufenden Prüfung wechseln. Der so gesammelte Zeitrückstand war nicht mehr aufzuholen.
Das Duell der beiden Opel-Junioren war ebenfalls frühzeitig entschieden. Fabian Kreim legte seinen Adam R2 auf der vierten Prüfung aufs Dach, Teamkollege Marijan Griebel behielt anschließend die Nerven und wurde vor Markus Moufang (BMW) Sechster in der Gesamtwertung. „Es hat riesigen Spaß gemacht. Die Rallye war viel schöner und anspruchsvoller als ich vorher dachte. Wir haben von Beginn an attackiert. Dass wir jetzt noch viele Punkte gesammelt haben und in der Meisterschaft gut dastehen macht es zu einem rundum gelungenen Wochenende“, sagte Griebel.
Zufrieden konnten auch die Veranstalter sein. Die Thüringen-Rallye wurde auch in diesem Jahr ihrem Ruf als eine der beliebtesten Rallyes in Deutschland gerecht. Bereits am Freitagabend sorgte eine Driftshow im Zentrum von Pößneck für beste Unterhaltung. Die Mühen wurden belohnt. Auch heute strömten bei perfekten äußeren Bedingungen erneut Tausende Fans die Strecken.
Zeltner übernimmt DRM-Führung
Einen Lauf, bevor bei der Rallye Stemweder Berg (13. - 14. Juni) der DRM-Halbzeitmeister bestimmt wird, übernahm Ruben Zeltner mit seinem vierten Thüringen-Sieg in Folge die DRM-Führung. Er liegt nun fünf Punkte vor dem DRM-Champion von 2009, Hermann Gaßner junior. „Das ist ein Traumergebnis, besser geht es gar nicht”, freute sich Zeltner im Ziel. „Wir hatten keine Probleme, keine kritischen Situation - es lief wie am Schnürchen.” Als einziger Pilot hat Gaßner junior noch eine Chance, Zeltners Halbzeit-Titel zu verhindern. Er liegt mit 93 Zählern in Schlagdistanz zu Zeltner (98). Hermann Gaßner (senior, 64 Punkte) und Mark Wallenwein (46) folgen auf den Plätzen drei und vier im Klassement bereits mit einem „Respektabstand“. Für Zeltner steht deshalb fest, dass er beim siebten Lauf sein Punktekonto noch einmal verbessern möchte. „Wir wollen jeden Punkt, den wir sammeln können auch mitnehmen. Da wir wissen, dass wir in Stemwede gewinnen können, treten wir dort auch an.“
Ergebnis Thüringen Rallye 2014
01. Ruben Zeltner/Zeltner, Porsche 911 GT3, Div. 1 1:01:00,9
02. Olaf Dobberkau/Dobberkau, Porsche 911 GT3, Div. 1 +2:13,7
03. Maik Stölzel/Windisch, Porsche 911 GT3, Div. 1 +3:38,6
04. Raphael Ramonat/Center, Mitsubishi Evo 7, Div. 1 +5:38,7
05. Anton Werner/Fischer, Audi Urquatro, Div. 2 +6:12,3
06. Marijan Griebel/Rath, Adam R2, Div. 5 +6:22,4
07. Markus Moufang/Walch, BMW M3, Div. 3 +6:33,1
08. Stefan Göttig/von Skopnik, Mitsubishi Evo 9, Div. 2 +6:42,4
09. Peter Scharmach/Annemüller, Mitsubishi Evo 9, Div. 1 +6:55,7
10. Bernd Michel/Hartbauer, Opel Astra, Div. 4 +7:40,2
GALERIE: Die Bilder der Thüringen-Rallye 2014 ...
