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Wallenweins: Glück und Pech

Das Heimspiel der Wallenweins sollte ein großes Fest werden. Doch die Ausbeute der rallyeverrückten Familie aus Stuttgart fiel unterschiedlich aus.

<strong>EINSATZ:</strong> Opa Kurt Wallenwein klagte über zu wenig Leistung

Sandro Wallenwein war schon vor dem Start klar, dass er keine Chance gegen seine WRC-Konkurrenten haben würde. Ein defektes Umluftsystem im Octavia kostete wertvolle Leistung, dennoch konnte der Skoda-Pilot Rang drei erkämpfen.

 

"Unter diesen Umständen sind wir sehr zufrieden. Dank unserer Konstanz können wir uns über diese tolle Platzierung nun freuen. Der DRS-Lauf in Württemberg hat sich zu einer sehr schnellen Rallye mit durchweg anspruchsvollen WP?s entwickelt", so Sandro im Ziel. Die Debatte über High-Speed Teile mit weit über 200 km/h hält der Stuttgarter für vollkommen überflüssig. ?Wenn wir über Felder ohne Hindernisse fahren, sind solche Geschwindigkeiten absolut kein Problem. Dann müssten diese Kritiker eher über Waldpassagen mit 180 km/h schimpfen, als über solch tolle Prüfungen. Auch das große Zuschaueraufkommen war einfach nur gigantisch."

 

Weniger Glück hatte sein Vater Thomas. Mit traumhaften Zeiten konnte er sich immer dicht hinter den WRC-Fahrzeugen halten. Einzig Uwe Nittel im bärenstarken Daimler war noch schneller unterwegs. ?Ich hatte viel Spaß und wollte nochmals zeigen, dass ich nicht ohne Grund hier bereits zweimal als Gesamtsieger hervorging. Doch plötzlich streikte die Benzinpumpe und zwang uns kurz vor dem Ende der Veranstaltung zur Aufgabe. Ohne Sprit läuft auch der beste Mitsubishi Evo nicht mehr. Aber es gibt auch etwas positives: Wir fuhren auf fast allen Prüfungen schneller als Hermann Gassner und Peter Corazza ? darauf bin ich stolz? ? so ein kämpferischer Thomas Wallenwein.

 

Ähnlich großes Pech hatte Marc. Er war stets sehr gut unterwegs und konnte sich bis auf Platz 2 in der Suzuki-Wertung nach vorne kämpfen. Dann kam ihm auf dem Rundkurs ein Bordstein zu nahe ? wie auch drei anderen Suzukis ? was den Verlust der Hinterachse einbrachte. Die Servicecrew konnte den Schaden zwar beheben, aber wenig später rollte der Ignis mit abgescherter Antriebswelle aus.

 

Opa Kurt hatte sichtlich viel Freude und im Ziel nur eine Frage:"Warum habe ich nicht mehr Leistung gehabt?", so der Senior, der mit seinem knallgelben VW Beetle für Stimmung an der Strecke sorgte. ?Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, und ich glaube dass es nicht meine letzte Rallye war.? Viel Respekt schlug Opa Wallenwein entgegen, und er spulte das gesamte Programm ohne Hektik und Probleme ab. Wie fit er ist, zeigte sich letztlich darin, dass er als letzter den Serviceplatz am Samstag Abend nach der Rallye verlassen hat.

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