Deutschland 2

Wallenwein sichert sich Meistertitel

Sandro Wallenwein ist Deutscher Rallye-Meister 2011! Der Stuttgarter konnte sich mit einer klugen taktischen Leistung bei der Rallye Deutschland genügend Punkte sichern, um schon vor dem Saisonfinale uneinholbar in Führung zu gehen.

<strong>JUBEL:</strong> Sandro Wallenwein kann zusammen mit Co Marcus Poschner endlich den DRM-Titel feiern

Überglücklich war im Etappenziel in Trier der frisch gebackene Deutsche Meister Sandro Wallenwein: „Ich kann es noch gar nicht fassen. Wir hatten diesmal das Quäntchen Glück, das uns in den vergangenen Jahren fehlte.“ Nach drei Vizemeisterschaften in Folge gelang ihm das Meisterstück nach einer vorsichtigen Fahrt: „Wir sind taktisch gefahren und haben auf beiden Etappen von Beginn an den zweiten Platz angestrebt“, erklärt der Schwabe. „Trotzdem hatten wir zwei ereignisreiche Tage mit einigen Aufregungen, denn zwei schleichende Plattfüße hätten uns fast um den Erfolg gebracht.“

 

185 Punkte konnte Wallenwein bis dato sammeln, der zweifache Etappensieger Herrmann Gaßner (144 Punkte) auf Meisterschaftsrang zwei kann beim Finale selbst mit der höchsten erreichbaren Punktzahl (35 Zähler) nicht mehr aufschließen. „Die beiden Tagessiege sind super, doch sie kommen zu spät“, bilanziert der Surheimer deshalb nüchtern. „Glückwunsch an Sandro, der dieses Jahr von Anfang an schneller war als wir. Er war jetzt so oft Vizemeister, dass er den Titel redlich verdient hat. Unsere beiden Laufsiege sind nach dem Ausfall bei der Rallye Baden-Württemberg auch für die Moral unseres Teams sehr wichtig.“

 

Bernhard verpasst ersten DRM-Sieg knapp

 

Timo Bernhard überzeugte in seinem privat eingesetzten Porsche 911 GT3 nicht nur optisch und akustisch, sondern auch mit schnellen Zeiten: Auf der zweiten Tagesetappe sah es lange so aus als könne er die Wertung für sich entscheiden, doch eine 120-Sekunden-Strafe wegen Abkürzens warf den Saarländer und seinen Co-Piloten Klaus Wicha auf Platz drei zurück: „Die Streckenführung war im Training nicht gesperrt, deshalb sind wir sie auch im Wettbewerb so gefahren - dafür wurden wir bestraft. Das muss ich wohl oder übel hinnehmen. Auf den letzten drei WPs des Tages sind wir die DRM-Bestzeit gefahren, das war am absoluten Limit. Wir fühlen uns jetzt ein wenig als moralischer Sieger, konnten eine gute Show bieten und unser Potenzial aufzeigen. Die Panzerplatte erinnerte mich ein wenig an die Nordschleife - nur mit viel mehr Dreck.“

 

Mohe siegt in Division 3

 

Mit dem vierten Gesamtrang konnte Carsten Mohe (Renault Mégane RS) auch den Kampf in ihrer Division 3 für sich entscheiden. Im Ziel lagen er deutlich vor Wolf-Dieter Ihle (Citroën DS3 R3). „Im Gegensatz zu gestern lief es heute fast problemlos“, schilderte Mohe im Ziel der zweiten Tagesetappe. „Wir sind mit dem Setup unseres Fahrzeugs zufrieden. Einziger Zwischenfall war ein Beinahe-Abflug bei hoher Geschwindigkeit auf der WP Bosenberg.“

 

Als echter Rallye-Hingucker entpuppte sich einmal mehr auch der BMW M3 von Georg Berlandy und Peter Schaaf, die als bestes Gruppe-H-Team am zweiten Tag als Fünfte ins Ziel kamen. „Ich hatte zwar vor der Rallye eine Vorstellung was mich hier erwartet, aber die ist in allen Belangen deutlich übertroffen worden“, grinste Berlandy nach den acht Samstagsprüfungen über 150,14 km. „Die Länge, der Anspruch der Prüfungen, das Umfeld - alles ist größer, schöner und eben weltmeisterlich.“ Berlandy, der wie die übrigen Piloten der nationalen Gruppen H und F nicht in der DRM-Gesamtwertung geführt wird, unterstreicht mit seiner Platzierung die Führung in Division 7. In den weiteren Divisionen der nationalen Fahrzeugkategorien liegen nach den beiden Läufen im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland Mahr-Graulich/Hartung (Mitsubishi Lancer, Division 8) und Michael Meckbach (Opel Corsa, Division 9) vorne.

 

Wiegand im Fight um Vizemeisterschaft aussichtsreich

 

In Division 4 musste sich die Seriensieger Lars Mysliwietz (Citroën C2R2max) diesmal mit einem hervorragend auftrumpfenden neuen Konkurrenten auseinandersetzen: Sepp Wiegand, in der DRM sonst im Suzuki Swift unterwegs, wechselte für den WM-Auftritt auf einen Ford Fiesta R2 der WRC-Akademie. Für ihn geht es - wie für viele andere Piloten auch - auf der dritten Tagesetappe der WM-Rallye weiter, die allerdings nicht mehr zur DRM zählt.

 

An beiden Tagen konnte sich der Sachse in der Division durchsetzen und liegt durch die so gewonnenen Punkte vor dem Finale auf dem dritten Platz der Meisterschaft (134 Punkte) und damit noch durchaus aussichtsreich im Fight um den Vizetitel. Mysliwietz (107 Punkte) hat dagegen keine Möglichkeit mehr, den zweiten Platz zu erreichen. Für Wiegand stand bei der Rallye Deutschland aber nicht die DRM im Mittelpunkt, sondern der Vergleich mit den internationalen Nachwuchspiloten in der WM-Akademie: „Nach zwei Tagen sind wir Siebte von 16 Teilnehmern und mit diesem Ergebnis natürlich sehr zufrieden. Wir kommen mit dem Fiesta R2 gut zurecht, und konnten sogar einige Top-5-Zeiten fahren. Unser Ziel für 2012 lautet, die komplette Saison in der WM-Akademie zu bestreiten.“ Das selbstgesteckte Ziel, unter die besten Fünf der WM-Akademie zu kommen, verpasste Wiegand allerdings, er wurde Siebter.

 

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