Rallye Stemweder Berg

Stötefalke im R5, aber: „Nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“

Niklas Stötefalke startet mit Enrico-Flores Trigo bei der Rallye Stemweder Berg im Skoda Fabia R5. Eine Woche nach dem tragischen Unglücksfall in Sachsen fällt der Blick auf die anstehende sportliche Herausforderung schwer. 

Noch lange ist an Normalität nicht zu denken: Niklas Stötefalke bereitete sich über Monate auf die Rallye Stemweder Berg vor, gewann Kooperationspartner und intensivierte die sportliche Vorbereitung. Zur Sachsen-Rallye reiste der 28-jährige Bad Oeynhausener mit seinem neuen Beifahrer Enrico Flores-Trigo, um gemeinsam am Aufschrieb zu arbeiten und den Veranstalter während des Rallyewochenendes zu unterstützen. Es folgte der tragische Unglücksfall auf der ersten Wertungsprüfung der Veranstaltung.   

„Von der anfänglichen Freude, Spannung und Euphorie auf das motorsportliche Heimspiel ist natürlich jetzt gerade nichts mehr zu spüren“, erklärt Stötefalke. „Auch eine Woche nach dem tragischen Zwischenfall sind wir tief bestürzt. Ich denke, es ist vollkommen normal, dass in solchen Momenten die Trauer vor der sportlichen Ambition steht. Alles andere empfinden wir als Team auch nicht als angemessen.“

In den nächsten Tagen wird es für Niklas Stötefalke und Enrico Flores-Trigo spannend: Gemeinsam mit dem Einsatzteam um Mark Wallenwein und RACE:PRO testen sie das Wettbewerbsfahrzeug im Renntrimm. Ihrer R5-Premiere blicken die Beiden optimistisch entgegen: „Wir machen uns wirklich keinen Druck – weder bei der Vorbereitung noch bei der Rallye Stemweder Berg. Wir wissen um unsere Stärke und die harte Konkurrenz, die allesamt tausende Kilometer mehr Erfahrung auf den Fahrzeugen hat. Unser Ziel ist es, mal wieder ein ganzes Jahr in der Deutschen Rallye Meisterschaft fahren zu können. Dafür möchten wir uns empfehlen. Bei unseren Partnern bedanke ich mich sehr für die fantastische Unterstützung und bei Enrico für das großartige Engagement im Rahmen der anstrengenden Vorbereitung.“

Eigentlich sollte es zur R5-Premiere auch einen medialen Paukenschlag geben. In den vergangenen Wochen wurde mit Ehemaligen und Aktiven der Deutschen Rallye Meisterschaft eine Hommage an den Motorsport gedreht, die in sozialen Medien an diesem Wochenende ausgestrahlt werden sollte.

„Momentan ist, so denke ich, der ganzen Rallye-Gemeinschaft nicht nach Lachen zumute. Mit der Veröffentlichung des humorigen Films werden wir daher noch etwas warten“, erklärt Stötefalke. „Wir können jetzt nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Deswegen werden wir in Stemwede auch in einem anderen Design fahren, als ursprünglich geplant – in schwarz und weiß. Einerseits als Zeichen unserer Trauer, andererseits als starkes Signal, dass Aktive, Fans und Organisatoren auch in schweren Zeiten zusammenstehen.“

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