Alle jagen Corazza

Showdown in Sachsen

Mit der AvD-Sachsen-Rallye (7.-9. Mai) überschreitet die DRM am kommenden Wochenende bereits die Schwelle zur zweiten Saisonhälfte des Jahres 2009.

<strong>IHM SITZEN DIE GEGNER IM NACKEN:</strong> Peter Corazza reist als DRM-Führender zum Heimspiel

Mehrere Sachsen könnten beim vierten von sieben Saisonläufen groß auftrumpfen, allen voran der aktuelle Tabellenführer Peter Corazza. Der stets gut gelaunte Oelsnitzer reist nicht nur erstmals als Punktbester nach Zwickau, im vergangenen Jahr konnte er sein Heimspiel zudem gemeinsam mit Co-Pilot Ronald Bauer gewinnen.

 

„Ich freue mich riesig, zu Hause vor meinen Fans als Meisterschaftsleader anzutreten, hier kommen immer so viele Fans und es gibt enorm viele Emotionen“, strahlt der Fahrsicherheitsinstruktor. „Damit wird für mich ein Traum wahr – und das alles im Evo 7.“ -  Während seine Hauptkonkurrenten mehrheitlich auf die aktuellen Evolutionsstufen neun oder zehn des Mitsubishi Lancer setzen, vertraut Corazza immer noch auf die inzwischen schon leicht angejahrte Evo-7-Version. Doch er räumt ein, dass sein Exemplar ein „ sehr rüstiger Oldie“ ist.

 

Die Meisterschaftssituation fordert ihn und sein gesamtes Team: „Wir sind in allen Belangen am Limit: der Manpower, dem Budget und auch bei der Zeit, die wir für unser Hobby aufbringen“, gesteht er. „Als Tabellenleader müssten wir eigentlich Richtung Meisterschaftsstand schauen“, so der Sachse, „aber die Situation in der Meisterschaft ist so eng, da kannst du nicht taktieren und dich nicht auf einem kleinen Punktepolster ausruhen.“ - Mehr als eine Handvoll Piloten können nach der Meinung Corazzas rund um Zwickau gewinnen, für ihn gibt es daher nur eine Marschrichtung, „Wenn man zu Beginn taktiert, hat man schnell zehn bis 15 Sekunden verloren. Die kann man in diesem Feld nicht mehr aufholen. Deshalb gilt: Schon am Freitag werden keine Gefangenen gemacht!“

 

Seine direkten Gegner im Meisterschaftskampf kommen aus Schwaben und Bayern. Der amtierende Vizemeister Sandro Wallenwein (Subaru Impreza N14) liegt auch aktuell auf dem zweiten Platz der DRM-Tabelle. Der Stuttgarter möchte am liebsten, „da weitermachen, wo wir im Vogelsberg aufgehört haben.“ Bei der vergangenen DRM-Runde in Hessen gab es prickelnde Sekundenkämpfe zwischen ihm, Corazza und Hermann Gaßner junior. Wallenwein wurde im Subaru erst auf den letzten Metern von Gaßner junior auf Platz zwei verwiesen. „Dennoch, diese Kämpfe machen riesigen Spaß“, sagt er vor der Sachsen-Rallye. „Wir haben uns gegenseitig richtig hochgeschaukelt und zu Höchstleistungen getrieben.“

 

Auch der dritte im Bunde der DRM-Favoriten will in Sachsen erneut zu Hochform auflaufen. Der gerade mal 20-jährige Bayer Hermann Gaßner Junior bendete seine beiden Starts in der DRM 2009 jeweils mit Siegen. Nun will der Youngster im Mitsubishi Lancer Evo 9 auch in Sachsen die volle Punktzahl nach Hause fahren.

 

 
BESTENS MOTIVIERT: Die Porsche-Piloten wollen endlich den
ersten Sieg der DRM-Neuzeit holen

 
Nicht nur wegen der großen Leistungsdichte an der Spitze der DRM-Tabelle ist eine Prognose über den Sieger diesmal besonders schwer, eine Reihe weiterer Piloten meldet für die AvD-Sachsen-Rallye deutliche Siegambitionen an. Für das Veranstaltungswochenende sagen die Meteorologen trockene Witterung vorher, zudem weisen die Wertungsprüfungen gerade einmal einen Schotteranteil von zwei Prozent auf: Ein optimales Jagdrevier für die Porsche-911-Armada.

 

Der Schleusinger Olaf Dobberkau brennt darauf, den ersten Porsche-Sieg der DRMNeuzeit einzufahren. 26 Jahre ist es schon her, seit Manfred Hero bei seinem Heimspiel im Saarland mit einem Porsche 911 ganz oben auf dem Siegerpodest stand. Doch dem Thüringer machen zwei Sachsen Konkurrenz. Der eine lebt zwar in Köln, stammt aber aus der Lausitz: Es handelt sich um den sechsfachen DRM-Champion Matthias Kahle, der sein Ziel, den ersten Porsche-Sieg einzufahren, hat er nach einigen knappen Niederlagen im vergangnen Jahr nicht aus den Augen gelassen. Ebenfalls im Porsche 911 GT3 geht Zwickauer Lokalmatador Maik Stölzel an den Start, der in der Vergangenheit ebenfalls zu den festen Größen im DRM-Zirkus zählte. Ein „Import-Fahrer“ ist außerdem Ruben Zeltner: Der gebürtige Schwabe ist Geschäftsführer des Sachsenrings – und dadurch pikanterweise Chef des dort als Instruktor tätigen Peter Corazza. Er rollt mit einem bärenstarken BMW M3 über die Startrampe und will an seine starken DRM-Gastauftritte in den vergangenen Jahren anknüpfen. 

 

Mehr Infos zur Rallye unter: www.avd-sachsen-rallye.de

  

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