Mitsubishi Carisma GT-Pilot Sandro Wallenwein feierte bei der Rallye Saarland seinen ersten Sieg in der Deutschen Rallye Meisterschaft. Der 28 Jahre alte Nachwuchsfahrer aus Stuttgart kam nach einer fehlerfreien Fahrt mit 2.36 Minuten Vorsprung vor Tabellenführer Matthias Kahle ins Ziel. Wallenwein hatte die Führung übernommen, nachdem Kahle am ersten Tag durch einen Kardanwellen-Defekt zurückgefallen war. Obwohl der aktuelle Deutsche Meister eine Aufholjagd startet, behielt Wallenwein die Nerven und behauptete seine Führung bis ins Ziel.
"Es war eine perfekte Rallye", strahlte Wallenwein auf dem Podium. "Unser Auto ist traumhaft gelaufen. Wir haben zwar von Matthias? Problemen profitiert, doch wir haben auch die 169 WP-Kilometer ohne Schwierigkeiten absolviert und sind gute Zeiten gefahren." In der Deutschen Meisterschaft festigte Wallenwein durch diesen Sieg seinen zweiten Tabellenplatz. Zudem hat der Junior, der erst zu Saisonbeginn auf einen Gruppe A-Mitsubishi Carisma GT umgestiegen ist, eine eindrucksvolle Saison-Zwischenbilanz: Wallenwein belegte bei allen fünf DM-Rallyes einen Podiumsplatz.
Matthias Kahle konnte sich nach dem Pech am ersten Tag in einer furiosen Aufholjagd bis auf Platz 2 vorkämpfen und zeigte sich am Ende mit dem Ergebnis zufrieden: "Wir haben großes Glück im Unglück gehabt. Der Schaden mit der Kardanwelle ist noch glimpflich ausgegangen, es hätte viel viel schlimmer kommen können. Ich bin froh, daß es noch bis zum zweiten Platz gereicht hat."
Keine Chance ließ auch im Saarland der amtierende Vizemeister Hermann Gassner seinen Konkurrenten in der Gruppe-N. Der Surheimer lief im Ziel an dritter Position des Klassements ein und holte damit auch weitere wichtige Zähler für der Gesamtwertung.
Carsten Mohe rettete am Ende Rang vier. Der Megane-Pilot verlor zwischenzeitlich viel Zeit und Plätze durch technische Defekte und einen Reifenschaden 5km vor Ende der WP14. Mohe rutschte auf Rang 5 zurück, erkämpfte sich jedoch auf der letzten Prüfung Platz vier und gewinnt die Formel 2-Wertung. "Die Punkte können wir für die Meisterschaft gut gebrauchen. Wir haben wieder gezeigt, daß wir bei den Kit Cars ganz vorne mitspielen." erzählte Mohe stolz. "Trotz des zeitweise großen Peches bin ich mit dem Ergebnis überaus zufrieden."
Platz zwei bei den Kit Cars geht an Andreas Gerst auf Skoda Octavia Kit Car. Gerst profitierte von technischen Schwierigkeiten seines Markenkollegen Martin Möckl, der auf der letzten Wertungsprüfung mit Problemen an der Benzineinspritzung aufgeben musste. "Ich freue mich sehr, daß wir noch den zweiten Rang in der F2 holen konnten und vorallem unser Auto heil ins Ziel gebracht haben. Wir hatten zwar kleinere Probleme, aber das Team ist zufrieden und auf dem Ergebnis lässt sich aufbauen," so Gerst im Ziel.
Sven Haaf sicherte sich den Sieg in der Junior-DM und holt somit vorzeitig den Titel des Deutschen Junior-Rallyemeisters. "Ich bin total Happy. Das ganze Team ist überglücklich. Der Titelgewinn ist in der Tasche und nun kann ich bei der Eifelrallye nochmal voll für die DRM angreifen. Mal sehen was ich von Citroen als Belohnung bekomme. Vielleicht ist ja eine Überraschung für die Deutschland Rallye drin und ich kann meine Fahrkünste auf einem größeren Kit Car oder vielleicht sogar auf einem vierradgetriebenen Auto unter Beweiss stellen." erläuterte Sven Haaf überglücklich im Ziel.
Der Citroen-Pilot konnte einen sicheren Sieg nach Hause fahren, nachdem Opel-Pilot Christoph Schleimer mit Aufhängusschaden ausfiel. "An der Radaufhängung ist der Grauguss geplatz, so daß das Rad richtig rausgerissen war. Der Schaden war nicht auf einen Unfall oder Fahrfehler zurück zu führen. Den Grund müssen wir noch herraus finden." Platz zwei bei den Junioren sicherte sich Tina Grewe.
In der Division 5 (Gruppe N bis zwei Liter Hubraum) waren bei der Saarland-Rallye erneut Peter Corazza / Mandy Querengässer (Honda Civic Type R) die Schnellsten. Sie hatten sich zuvor einen spannenden Kampf mit Horst Rotter / Volker Schmidt (Opel Astra OPC) geliefert, die allerdings in WP 13 mit einem Differenzial-Problem die Rallye vorzeitig beenden mussten. "Wir sind hoch zufrieden. Heute haben wir auf fast jeder WP die Bestzeit in der Division geholt", so Corazza im Ziel. "Schade für den Horst (Rotter) ? das wäre ein richtig harter Kampf geworden."
