Riedemann gewinnt Rallye Vogelsberg

Die anspruchsvollen Bedingungen zu Beginn des zweiten Tages der Rallye Vogelsberg forderten etliche Opfer. Kurz nach dem Start rutschte Fabian Kreim von der Strecke und beschädigte den Kühler seines Skoda Fabia R5 so stark, dass er wenig später aufladen musste. "Wir haben alles versucht, ihn abzudichten, mussten dann aber aufgeben, um durch die hohen Motortemperaturen keinen Folgeschaden zu riskieren", erklärte Kreim, der sein Heimspiel als Nullnummer verbuchen musste. "Noch ist nichts verloren, jetzt gilt nur noch volle Attacke."

Nach dem Ausfall von Kreim war der Weg für Christian Riedemann frei. Der Sulinger entledigte sich auf dem Weg an die Spitze auch den beiden Skoda-Junioren Dominik Dinkel und Yannick Neuville und hatte sich rasch einen deutlichen Vorsprung erarbeitet. Mit seiner ganzen Routine fuhr Riedemann in Hessen seinen ersten DRM-Sieg ein und kann nach einem durchwachsenen Auftakt wichtige Punkte im Titelkampf aufholen und die Führung in der Meisterschaft übernehmen. "Wir haben bewiesen, dass wir den Speed auch unter den schwierigen Bedingungen mitgehen können, hier war es mindestens genau so rutschig wie im Saarland, es fehlte nur der Schnee", meinte Riedemann.

Jubelstimmung herrschte auch hinter Riedemann. Dominik Dinkel gelang es nicht nur, seine starke Leistung beim Saisonauftakt zu bestätigen, er konnte sich auch im teaminternen Duell gegen Yannick Neuville durchsetzen. Der Belgier hatte sich auf der neunten Prüfung erneut auf den zweiten Gesamtrang zurück gekämpft, doch dann überspannte er den Bogen und landete in einem Graben. Das erhoffte Podium war pfutsch, Neuville kam nur als Zehnter ins Ziel und konnte auch auf der abschließenden Power-Stage nichts ausrichten. Dort holte sich René Mandel die Bestzeit, der bei seiner Premiere im Ford Fiesta R5 die große Überraschung der Rallye war. "Das ist der Wahnsinn", freute sich der Autocross-Europameister von 2014, "für mich und das gesamte Team ist der Rallyesport absolut neu, da muss ich mich noch an einiges gewöhnen."

Die Sieger der Rallye Vogelsberg zusammen mit Rallyeleiter Friedrich Goldstein

Für Maximilian Koch erfüllte sich die Hoffnung auf einen gelungenen DRM-Auftritt dagegen nicht. Der Skoda-Pilot rutschte auf regennasser Strecke der sechsten Prüfung in den Strohballen einer Schikane und beschädigte seinen Fabia S2000 erheblich.

Im Mitsubishi-Lager war es wie beim Auftakt im Saarland wieder Hermann Gaßner, der am Ende die Nase vorn hat. "Es ist immer ein toller Kampf mit Hermann, aber jedes Mal wenn du denkst, du hast ihn, dann zaubert er wieder eine Top-Zeit aus dem Hut", klang schon leichte Verzweiflung in der Aussage von Frank Färber, der sich über weite Strecken ein spannendes Duell mit Gaßner geliefert hatte und den ebenfalls starken Peter Corazza knapp hinter sich halten konnte.

In der 2WD-Wertung ließ Routinier Carsten Mohe (Renault) im Gegensatz zur Konkurrenz nichts anbrennen. Nachdem Philipp Knof bereits gestern seinen Citroën mit einem technischen Defekt abstellen musste, versuchte Patrick Pusch heute Druck auf Mohe zu machen. Doch die verschärfte Gangart endete nach einem Ausrutscher ebenfalls im Aus. Das spülte Hermann Gassner jr. nach vorn, der mit seinem heckgetriebenen Toyota GT86 chancenlos war, aber doch den zweiten 2WD-Platz mit nach Hause nehmen kann.

Im ADAC Opel Rallye Cup kann sich Jari Huttunen durchsetzen. Gaststarter Niki Schelle zeigt seine alte Klasse und wird Zweiter!

Ergebnis Rallye Vogelsberg 2016

DRM-Zwischenstand

1. Riedemann 39; 2. Dinkel 33; 3. Kreim 27; 4. Berlandy 19; 5. Mohe 18; 5. Mandel 18; 7. Corazza 12; 8. Neuville 10; 8. Griebel 10; 8. Leschhorn 10

GALERIE: Rallye Vogelsberg

Mehr Bilder ansehen ...