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Revanche in der Börde

Nach einem ebenso winterlichen wie spektakulären Auftakt im Oberland müssen die DRM-Piloten in der Magdeburger Börde die nächste anspruchsvolle Aufgabe meistern.

<strong>Revanche:</strong> Das Meisterduo ist nun besser vorbereitet

Vom 31. März bis 2. April 2005 absolviert die DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) bei der ADAC Welfen-Rallye Sachsen-Anhalt ihren zweiten Saisonlauf: Eine Mischung aus 40 Prozent Asphaltprüfungen und 60 Prozent Schotter wartet auf die vier Dutzend Teams aus der höchsten deutschen Rallyeklasse.

 

Als Meisterschaftsleader kommen Hermann Gassner / Siggi Schrankl zum Lauf rund um den MOTOPARK Oschersleben. Das bayerische Gespann holte sich im seriennahen Kathrein-Lancer den Auftaktsieg. Doch eine ganze Armada von Fahrern bulliger Gruppe-A-Fahrzeuge hat sich vorgenommen, dass der Gesamtsieg der Bayern ein Einzelfall bleibt. Allen voran die amtierenden Meister Matthias Kahle/Peter Göbel, für die beim ersten Einsatz ihres Skoda Fabia WRC beim Auftakt nach Getriebeproblemen nur der siebte Platz blieb. ?Wir konnten die Zeit vor der Welfen-Rallye für eine Überprüfung der Abstimmung nutzen?, berichtet Kahle. ?Nun sind wir ohne Zeitmangel gut vorbereitet.?

 

Die fehlende Zeit machte Kahle beim DRM-Auftakt tatsächlich zu schaffen: Die amtierenden Deutschen Rallye-Meister absolvierten beim Shakedown im Oberland ihre ersten Kilometer im neuen Einsatzgerät. Die tief verschneiten Prüfungen taten ihr Übriges, um das Klassement kräftig durcheinander zu wirbeln.

 

Vor dem zweiten DRM-Lauf ist deshalb die Spannung auch bei den Aktiven groß: ?Nach den extremen Winterbedingungen im Oberland finden wir rund um Oschersleben bessere Streckenverhältnisse vor?, weiß der gebürtige Görlitzer Kahle. ?Damit wird die Welfen-Rallye zur ersten Standortbestimmung der Meisterschaft. Die Mischung aus Asphalt- und Schotter-Anteilen macht die Rallye noch anspruchsvoller.?

 

Beim Fight um die Plätze in der Spitzengruppe dürfen sich die Fans auf einige hoch interessante Teams freuen. Drei bullige WRC (World Rally Cars), eine ganze Handvoll angriffslustiger Gruppe-A-Mitsubishi und einige Gruppe-N-Lancer dürften bei der Vergabe des Gesamtsiegs der ADAC Welfen-Rallye Sachsen-Anhalt ihre Ansprüche anmelden. Ein gutes Indiz für die Rolle des Top-Favoriten ist im Rallyesport traditionell die Startreihenfolge. Und hier ist ein dänisches Team an zweiter Position gesetzt: Kristian Poulsen und Co-Pilot Ole R. Frederiksen gehen im Toyota Corolla WRC an den Start.

 

Zum ?Nordlauf? der DRM in der Magdeburger Börde dürfte Poulsen auch deshalb besonders motiviert kommen, weil er nach einem Ausfall im Oberland ohne Meisterschaftspunkte abreiste. Auch der Zwickauer Maik Stölzel will nach einem durchwachsenen Auftritt im bayerischen Schnee nun richtig in die Saison starten. Im Skoda Octavia WRC zählt er rund um Oschersleben ebenfalls zu den Favoriten. Nach ihrem sensationellen dritten Gesamtrang beim Heimspiel im Oberland tragen Maik Steudten und Co Thomas Fuchs die Bürde, an der Spitze der Mitsubishi- Verfolger-Truppe zu stehen. Die Premiere im Gruppe-A-Lancer verlief für die amtierenden Privatfahrer-Meister vielversprechend. Den zweiten Platz in der aktuellen Meisterschaftstabelle wollen sie nun zu festigen.

 

Aber auch Olaf Dobberkau, der beim letzten DRM-Auftritt bei der Welfen-Rallye 1998 die Zweiliter-Klasse gewann, hat Ambitionen auf vordere Platzierungen. Der Finne Jakko Keskinnen und Sandro Wallenwein aus Stuttgart komplettieren die Spitzengruppe. Der Bayer Toni Werner kennt die Region rund um den Motopark aus eigener Anschauung. Schon 1998 begeisterte er die Fans mit einem Audi S2 Quattro und belegte den sechsten Gesamtrang. Heute zählt er wieder zu den Publikumslieblingen und wird beim zweiten Saisonlauf wohl erstmals die Leistungsfähigkeit seines heckgetriebenen Porsche 911 GT3 unter Beweis stellen können.

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