DRM 2016

Noller gewinnt Sachsen-Rallye

Starker Auftritt von Rainer Noller und Co Stefan Kopczyk. Das Porsche-Duo gewinnt die Sachsen-Rallye und kann Skoda-Pilot Fabian Kreim auf den zweiten Rang verweisen.

Rainer Noller Porsche 911
Rainer Noller hält dem Druck von Fabian Kreim stand und gewinnt die Sachsen-Rallye

Die letzte Attacke von Fabian Kreim (Skoda) reichte nicht mehr aus. Rainer Noller (Porsche) behielt in Zwickau die Oberhand und gewann die Sachsen-Rallye mit nur 4,2 Sekunden Vorsprung. „Ich bin total überwältigt und hab keine Worte mehr. Das ist der größte Tag in den 28 Jahren, in denen ich jetzt schon Motorsport betreibe“, strahlte der Schwabe im Ziel und ergänzte, „Ich hab schon so viel gemacht, aber ich war noch nie so nah am Limit. Das war ein Ritt auf der Rasierklinge, aber es hat sich gelohnt.“

Topfavorit Ruben Zeltner war schon früh aus dem Favoritenkreis gefallen. Fahrwerks- und Getriebeprobleme am Porsche 911 GT3 bremsten ihn ein, eine zu viel gefahrene Runde auf dem Zuschauerrundkurs 'Glück-Auf-Brücke' mitten in Zwickau warf ihn dann endgültig weit zurück. „Mein Fehler, ich hätte besser auf meine Frau und Co-Pilotin hören sollen“, bekannte Zeltner. Die Samstagsetappe begann er mit zwei Bestzeiten. „Dann war ich vor einer Kurve zu optimistisch und rutschte in den Graben“, erklärte er seinen Ausfall.

Riedemann macht Platz für Neuville

Auf dem dritten Rang erreichte Christian Riedemann (Peugeot) das Ziel, doch eine nachträgliche 30 Sekunden Zeitstrafe, der sich wegen des Auslassens einer Schikane auf der siebten Prüfung einfing, warf ihn auf den vierten Platz hinter Yannick Neuville zurück. Ironie der Geschichte: Neuville nutzte die fehlende Schikane zu seinen Gunsten und war dadurch jene Sekunden schneller, die ihn am Ende auf das Podium brachten.

Das Glück war auch in Sachen Technik auf der Seite des Belgiers, „denn wir hatten ein Problem mit der Kupplung. So haben wir vor den letzten WPs immer Cola über die Kupplung geschüttet und es hat geholfen“, sagte der jüngere Bruder von WM-Pilot Thierry Neuville. „Die schnellen Prüfungen hier in Sachsen sind für unseren Skoda Fabia S2000 nicht optimal. Deshalb ist die Freude noch größer.“

Bis zur zehnten der zwölf Prüfungen lieferte sich Neuville erneut einen spannenden Kampf mit Dominik Dinkel um jede Sekunde. Der Vergleich endete abrupt, als Dinkel mit einem Getriebeproblem am Skoda Fabia S2000 aufgeben musste. Der vierte DRM-Platz ging beim Heimspiel an Peter Corazza im Mitsubishi Lancer R4. „Der Kraftakt nach dem Getriebeschaden vor zwei Wochen in Sulingen hat sich gelohnt. Das Resultat ist einfach nur perfekt. Ich bin vier Jahre hier nicht gefahren, da die Sachsen-Rallye nicht zur DRM zählte. Deshalb ist das Ergebnis jetzt doppelt schön“, strahlte der Sachse.

Weil Noller mit seinem Porsche keine Punkte für die DRM sammeln darf, kann Kreim in Zwickau volle Punkte einfahren und verkürzt den Rückstand auf den weiterhin Führenden Riedemann deutlich. Dinkel bleibt trotz seines Ausfalls Dritter.

Vierter Sieger in der 2WD-Wertung

Mit Philipp Knof im Citroen DS3 R3T gab es beim vierten Lauf jetzt die vierten Sieger in der 2WD-Wertung innerhalb der DRM. „Das ist einfach unbeschreiblich toll. Die Probleme bei den beiden letzten Veranstaltungen waren schon sehr enttäuschend, aber alle im Team haben anschließend eine Super Arbeit geleistet. Deshalb ist es noch schöner, hier zu gewinnen“, strahlte Knof.

Als Tabellenleader war Lokalmatador Carsten Mohe im Renault Clio R3T angereist und übernahm vom Start weg die Führung. Ein Unfall in der dritten WP bedeutete den zweiten Ausfall in Folge. Mit seinem Markenkollegen Patrick Pusch lieferte sich Knof in Folge einen spannenden Vergleich und lag knapp vor Pusch, als dieser nach einem Unfall in der achten Prüfung ebenfalls aufgeben musste. Für den zweiten 2WD-Rang erhielt Hermann Gaßner junior im Toyota GT86 die wichtigen Punkte, die zur Übernahme der 2WD-Gesamtführung nach dem vierten Lauf reichten.

„Die Konkurrenten haben uns diesen Erfolg durch ihre Ausfälle sicherlich auch einfach gemacht. Ganz vorne können wir mit dem neuen Auto noch nicht mitfahren, aber durch die beständigen Ergebnisse legen wir jetzt in Führung“, sagte Gaßner und ergänzte, „jetzt sind wir vorne und der Druck der Verfolger lastet auf uns, aber das ist ok so.“

In der Citroën-Trophy gelang Charly Beck ein Einstand nach Maß. Er konnte die R3-Wertung für sich entscheiden. Bei den R1 feierte Tobias Just in Sachsen den Sieg.

Ergebnis Sachsen-Rallye 2016

1.Noller / KopczykPorsche 996 GT31:11:05.9
2.Kreim / ChristianSkoda Fabia R5+0:04.2
3.Neuville / HeiglSkoda Fabia S2000+2:00.0
4.Riedemann / VannestePeugeot 208 T16 R5+2:03.5
5.Corazza / LimbachMitsubishi Evo 9+2:54.6
6.Geist / WinklhoferBMW M3 E36+3:19.7
7.Knof / SteinCitroën DS3 R3T+3:47.5
8.Ramonat / CentnerMitsubishi  Evo 7+4:04.5
9.Leschhorn / BeinkePeugeot 207 S2000+5:13.7
10.Gassner / MayrhoferToyota GT86+5:47.1

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DRM-Stand: 1. Riedemann 83; 2. Kreim 76; 3. Dinkel 49; 4. Neuville 41; 5. Leschhorn 26; 6. Corazza 24; 7. Berlandy 19; 8. Mohe 18; 8. Mandel 18; 10. Gassner jr. 17

GALERIE: Sachsen-Rallye 2016

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