Rallye Deutschland

Magere Beteiligung an Deutschland Nat.

Das vermeintliche Saisonhighlight entpuppt sich als Rohrkrepierer. Nur wenige DRM-Teams nehmen an der Rallye Deutschland National teil. Denen ist der Respekt vor der Aufgabe deutlich anzumerken.

<strong>EINSAME STREITER:</strong> Carsten Mohe gehört zu den wenigen DRM-Fahrern, die bei der Rallye Deutschland National antreten

Tabellenleader Dirk Riebensahm schaut vorsichtig voraus: „Das ist eine sehr schwierige und extrem lange Rallye, da kann viel geschehen.“ Trotz der Meisterschaftsführung lässt er sich nicht unter Druck setzen. Eine Taktik, mit der er nun bereits seit dem zweiten Lauf die Führung verteidigt: „Wir freuen uns, wieder im Wallenwein-Subaru antreten zu können und werden unser eigenes Tempo gehen. Mit dem Meisterschaftsstand beschäftigen wir uns jetzt nicht, sondern schauen, wie es nach der Deutschland aussieht.“ Auch für Georg Berlandy vor der diesjährigen Ausgabe ist Berlandy vorsichtig-diplomatisch: „Es ist für uns das größte Event des Jahres, und wir sind mit vollem Einsatz dabei. Mit ein bisschen Glück hoffen wir am Samstag in Trier mit freudigen Gesichtern über die Zielrampe zu fahren.“ Für Berlandy ist diese Rallye „eine große Herausforderung, weil es richtig Spaß macht, das Auto auf den selektiven Moselprüfungen und der langen Panzerplatte schnell, aber auch taktisch zu bewegen.“

 

2WD-Wertung: Mysliwietz und Mohe fighten um den Sieg

 

Hinter den beiden Top-Favoriten auf den Gesamtsieg kämpfen schon die ersten Teams um den 2WD-Titel. Als Tabellenführer kommt der Saarländer Lars Mysliwietz im Citroën DS32 R3T nach Trier. „Beim Studium der Streckenvideos des Veranstalters ist mir aufgefallen, dass ich zwar fast überall schon mal war, aber das schon lange her ist“, fasst er zusammen. „Wir bräuchten da noch Aufschriebe aus den Zeiten, als ich im Honda unterwegs war. Fein raus sind dagegen die Teams, die im vergangenen Jahr bei der Rallye Deutschland antraten. Ich schätze, dass rund 80 Prozent der Strecken gleich sind.“ Der Routinier dämpft auch deshalb die Erwartungen: „Carsten (Mohe) ist für mich der klare Favorit. Wenn er keinen Fehler macht, gewinnt er auch die 2WD-Wertung. Dennoch möchten wir ihm mit unserem neuen Auto endlich näher kommen. Wir wissen unsere Leistung trotz der 2WD-Führung einzuordnen. Die Rallye Deutschland gibt mir Gelegenheit viel zu fahren und ich werde alles daran geben nochmals meine alte Stärken zurückzugewinnen.“

 

Mit der Rolle des Favoriten kann Carsten Mohe leben. Der Erzgebirgler startet seit 1994 bei der ADAC Rallye Deutschland: „Das ist natürlich ein Vorteil. Denn auch wenn einige Passagen neu sind, so kenne ich doch die Charakteristik der Prüfungen.“ Mit Co-Pilot Steffen Rothe aus Plauen ist im Renault Mégane RS der Sieg in der 2WD-Wertung das anvisierte Ziel. „Vor allem wollen wir Lars (Mysliwietz) einige Punkte von seinem Vorsprung abknabbern“, grinst Mohe, der am Jahresende zu gerne auch den 2WD-Titel ins Erzgebirge entführen will. Der Renault-Pilot mag die Weinberge, „sie erfordern auf lange Zeit sehr viel Konzentration. Im Gegensatz zu anderen WM-Läufen gibt es hier extreme Speed-Unterschiede. Auf einer Prüfung fährst du alles zwischen 20 und 180 km/h. Das gibt es so extrem sonst nirgendwo.“ Auf die Rallye bereitet sich das Team akribisch vor, „dazu gehört nicht nur die Vorbereitung des Autos, auch das Team muss topfit sein. Denn im Auto herrschen auf den langen Prüfungen schnell mal Temperaturen von über 60 Grad – und nur wer lange fit ist, kann konzentriert und schnell fahren.“

 

Wikinger-Organisator auf rasanter „Bildungsreise“

 

Wenn Rainer Haulsen ins Cockpit klettert, dann hat er neben dem Rallye-Wettbewerb auch ein Auge auf das organisatorische Umfeld. Schließlich ist der Schleswiger Organisationsleiter des DRM-Laufes bei den Wikingern, auch von der Rallye Deutschland dürfte er wieder Eindrücke und Ideen mitnehmen. „Die Teilnahme an der ADAC Rallye Deutschland vor zwei Jahren war für mich schon besonders beeindruckend“, blickt er zurück. „Über 200.000 Fans: Nirgendwo sonst sind so viele Zuschauer unterwegs. Aber auch das Interesse und die Freude der Anwohner auf den Verbindungsetappen ist einzigartig in Deutschland. Man kommt aus dem Winken kaum raus.“ Er bewegt gemeinsam mit Andreas Schröder einen Suzuki Swift – eines der kleinsten Fahrzeuge im Feld. Aber auch mit dem flinken Japaner ist die ‚Deutschland’ natürlich eine Herausforderung. „Besonders freue ich mich auf die interessanten Strecken in den Weinbergen und zum Abschluss dann auf die Panzerplatte in Baumholder. Da Andreas und ich Langstreckenläufer sind, bedarf es keiner speziellen Vorbereitung um sich erfolgreich den Anforderungen des WM-Laufes zu stellen.“

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