DRM 2011

Kann Hermann Gaßner kontern?

Erstmals startet die DRM auf der Schwäbischen Alb. Neue Strecken sorgt für einheitliche Ausgangspositionen, doch auf Hermann Gaßner lastet besonders viel Druck.

<strong>VERFOLGER:</strong> Ausgerechnet beim Heimspiel von DRM-Spitzenreiter Sandro Wallenwein, muss Hermann Gaßner siegen

Die DRM geht langsam in ihre entscheidende Phase. Bislang haben Sandro Wallenwein und Co Marcus Poschner im Subaru Impreza die Nase vorn. Der Stuttgarter freut sich auf sein Heimspiel: „Es ist toll, nach so vielen Jahren mal wieder einen DRM-Lauf in Baden-Württemberg zu haben, so kann man Freunden und Bekannten unseren Sport quasi direkt vor der Haustür näher bringen.“ Einen sportlichen Vorteil sieht er darin jedoch nicht: „Die Chancen sind schwer einzuschätzen, denn es stehen nur neue Strecken auf dem Programm, vermutlich sind die sehr schnell. Das macht es für uns natürlich speziell gegen die Porsche sehr schwer.“

 

Die Rallye ist gleichzeitig auch die Premiere für seinen neu aufgebauten Subaru Impreza. „Im Prinzip ist er genau gleich wie der Vorgänger, aber irgendwie ist jedes Auto dann doch etwas anders – aber das werden wir erst im Wettbewerb sehen. Zudem tut die Pause seit dem vergangenen Lauf uns nicht gut. Vor allem Hermann (Gaßner) war im Gegensatz zu uns permanent im Rallyeauto unterwegs.“ Zumal es für den Bayern Hermann Gaßner und seine Co-Pilotin Karin Thannhäuser auf der Alb gleich zweimal um wichtige Punkte geht. Im Mitropa-Rallye-Cup haben sie im Mitsubishi Lancer die Führung inne und die soll verteidigt oder ausgebaut werden, in der DRM soll es endlich an die Spitze gehen: „Diese Doppelbelastung ist kein Problem, das hatten wir schon öfters“, erklärt der dreifache Deutsche Rallye-Meister. „Wir müssen unbedingt gewinnen, um Sandro noch abfangen zu können. Aber der Versuch, vor Sandro ins Ziel zu kommen, hat diese Saison noch nicht so richtig geklappt.“

 

24h-Sieger Timo Bernhard im 911er am Start

 

Der Kampf um das Treppchen und letztlich den Sieg auf der Alp dreht sich jedoch nicht nur um die beiden Meisterschafts-Kontrahenten. Porsche-Werkspilot Timo Bernhard konnte in seiner DRM-Premieren-Saison im privat eingesetzten Porsche 911 GT3 bislang mit beachtlichen Zeiten überzeugen. Er konnte gerade zum fünften Mal das 24h-Rennen auf dem Nürburgring gewinnen und steigt nun vom Rundstrecken-911er wieder in die Rallyeversion: „Von der Rundstrecke auf die Rallye – das ist schon eine Umstellung. Aber es fällt mir nicht schwer, denn den 911er kenne ich, seit ich bei Porsche bin. Es ist mehr das Umgewöhnen auf den Rallyesport mit all seinen Besonderheiten. Gerade beim Aufschrieb zählt für mich jede Rallye, jeder Kilometer. Da lerne ich immer mehr dazu. Das gefällt mir.“ Diesmal ist der Saarländer mit Klaus Wicha auf dem heißen Sitz des Co-Piloten unterwegs. „Das primäre Ziel ist, sauber durchzukommen, dann sind wir automatisch gut dabei. Bis auf die Drei-Städte-Rallye im Oktober sind alle Rallyes für mich neu in diesem Jahr, das macht es nicht einfacher. Zum Siegen gehören so viele Faktoren dazu, aber die Message ist: Wir sind konkurrenzfähig, mit uns ist zu rechnen.“

 

Es gibt noch viele weitere Kandidaten auf die Podiumsplätze, einer davon ist sicherlich der Schwabe Uwe Nittel im Fricker-Mercedes-Benz 190E. Im Moment sind die fahrbaren Untersätze des Vollblut-Motorsportlers in der Regel etwas schwerer: Nittel startet in der Truck-Europameisterschaft im rund 5,5 Tonnen schweren MAN-Truck mit rund 1.200 PS. „Wir möchten für uns und für die Fans viel Spaß haben, dazu gehören auch ordentliche Drifts“, grinst er. „Damit wir in unserem Rallye-Oldie ernsthaft um die Spitze mitkämpfen können, sollte es nicht regnen und möglichst wenig Schotter-Passagen geben.“

 

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