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Kahle souverän - Rotter stark

Während Matthias Kahle seinen zweiten Saisonerfolg feiern kann, dürften im Lager von Horst Rotter die Sektkorken am lautesten knallen.

[b]Stark:[/b] Horst Rotter trumpfte in Zwickau auf

Klare Sache für den Görlitzer bei seinem sächsischen Heimspiel. Der Skoda-Pilot setzte sich vom Start weg an die Spitze des Feldes und fuhr mit einem komfortablen Vorsprung von 1:11 Minuten als erstes Fahrzeug über die Zielrampe in Zwickau. "Es ist eine schöne Rallye und die Zuschauer sind unheimlich begeisterungsfähig", kommentierte Matthias. "Die Verbindungsetappen sind leider etwas zu lang, dass könnte man in Zukunft sicher besser machen." - In der Gesamtwertung liegt Kahle jetzt nur noch 22 Punkte hinter dem weiterhin führenden Hermann Gassner zurück.

 

In der Super1600-Meisterschaft gelang Opel-Pilot Horst Rotter der erste Saisonerfolg. Der Nordhesse konnte von Beginn an das Tempo in der Klasse bestimmen und setzte sich am Ende mit einem Vorsprung von 7.3 Sekunden gegen seinen direkten Konkurrenten Carsten Mohe durch. "Unser Auto ist perfekt gelaufen und ich hoffe, dass es jetzt immer wieder so läuft", erklärte Rotter. "Ich bin einfach nur happy."

 

"Ich bin kein Risiko mehr eingegangen. Wir wußten, dass Horst schnell ist, wenn er keine technische Probleme bekommt", meinte Carsten Mohe im Ziel. "Wir haben die Rallye gestern verloren, weil unser Getriebe einfach zu kurz war."

 

Der Crottendorfer verlor auf der letzten Prüfung seinen sicher geglaubten fünften Gesamtrang an Hermann Gassner, der nach einem schwachen Start in den heutigen Tag am Nachmittag zu einer fulminanten Aufholjagd ansetzte. "Nachdem ich den Mittag mehr oder weniger verschlafen hatte, musste ich jetzt richtig attackieren", erklärte Gassner. "Die letzten zwei Prüfungen waren richtig schnell und ich habe das Auto zu 100% ausreizen müssen. Ich freue mich, dadurch noch wichtige Punkte für die Gesamtwertung geholt zu haben."

 

Für eine faustdicke Überraschung sorgte derweil Mitsubishi-Pilot Anton Werner. Der Bayer konnte mit konstant schnellen Zeiten und ohne technische Probleme am Auto seinen zweiten Rang bis ins Ziel sichern und feiert sein bisher bestes Ergebnis in der Meisterschaft. "Ich freue mich über diesen Erfolg und hoffe, dass unsere Pechsträhne endlich vorbei ist", erklärte Anton im Ziel. "Ich werde jetzt alle restlichen Rallye bestreiten."

 

Dahinter fuhr Sandro Wallenwein als drittplazierter Fahrer durch das Ziel. Der Stuttgarter gewöhnte sich nach einem Softwaredefekt an den Diffs seines Mitsubishis an das eigenwillige Sperrverhalten des Autos und konnte sich heute um elf Plätze nach vorn verbessern. "Anton ist nicht in der Meisterschaft eingeschrieben. Es hätte also keinen Sinn gemacht alles zu attackieren", erklärte Sandro seine Taktik. "Ich freue mich, dass es doch noch so gut für uns gelaufen ist. Der Defekt an der Software war vor Ort nicht zu beheben, also haben mir eine Notlösung finden müssen."

 

Einen Podiums-Platz hatte sich auch Maik Stölzel erhofft. Ausgerechnet bei seinem Heimspiel aber hatte der Zwickauer aber viel Pech. Zwei Frühstarts am gestrigen Freitag warfen den Skoda-Piloten weit zurück, zwei Reifenschäden kosteten weitere Sekunden. Am Ende wurde er Neunter.

 

Die Premiere der Rallye Sachsenring in der Deutschen Meisterschaft fand in der Rallyegemeinde allgemein großen Anklang. Die teilweise sehr anspruchsvollen Strecken rund um das sächsische Zwickau verlangten von den Piloten einiges an Fahrkönnen ab. Kritik wurde aber über die teilweise sehr hohen Eintrittspreise und die sehr langen Verbindungsetappen laut.

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