Sachsen-Rallye

Kahle: "Bin nicht der Favorit"

Rekordmeister Matthias Kahle sieht sich bei der Sachsen-Rallye nicht in der Favoritenrolle. Er hat die Porsche-Fraktion auf seiner Rechnung.

<strong>UMSTELLUNG:</strong> Matthias Kahle muss sich noch an den S2000 gewöhnen

Matthias, als sechsfacher Deutscher Rallye Meister bist du automatisch in der Favoritenrolle...
"Eins vorweg: Ich sehe mich überhaupt nicht in der Favoritenrolle. Das Feld in der Deutschen Rallye Meisterschaft ist 2010 so stark besetzt und so ausgeglichen wie schon lange nicht mehr. Da gibt es viele Favoriten. Die Gruppe-N-Teams haben zugelegt und bei der AvD-Sachsen-Rallye muss man mit den schnellen Porsche-Mannschaften rechnen, wie Olaf Dobberkau im vergangenen Jahr mit seinem Gesamterfolg gezeigt hat. Aber von dieser spannenden Situation profitieren die Meisterschaft und die Fans, die hoffentlich zahlreich zur Rallye kommen. Es lohnt sich."

 

Was hat dir beim Umstieg auf den Fabia S2000 am meisten Schwierigkeiten bereitet?
"Ein Super2000-Auto wie unser Skoda Fabia stellt einen Fahrer vor ganz andere Herausforderungen als zum Beispiel ein WRC. Der Zwei-Liter-Saugmotor funktioniert am besten bei hohen Drehzahlen. Die Motorleistung ist nur in einem relativ kleinen Bereich wirklich nutzbar. Das war schon eine Umstellung für mich im Vergleich zum WRC-Turbo mit viel Drehmoment. Aber diese besondere Herausforderung macht die Saison für mich so reizvoll und spannend."

 

Worin liegen im Fahrverhalten die größten Unterschiede zwischen einem WRC und den neuen Super 2000 Fahrzeugen?
"Die beiden Konzepte, also WRC und Super 2000, unterscheiden sich durch mehrere Elemente, nicht nur den Antrieb. Außerdem ist der direkte Vergleich für mich sehr schwierig. Zwischen dem Fabia WRC und dem S2000 liegen einige Jahre Entwicklungszeit. Besonders im Fahrwerksbereich ist der Fabia S2000 eine ganz neue Liga. Sogar auf Schotter und rutschigem Untergrund fährt er wie auf Schienen. Das ist der Hammer."

 

Sachsen-Rallyeleiter Michael Görlich hat behauptet, dass du die Strecken fast schon wie „im Schlaf“ kennst? Welche Vorteile kannst du daraus für dich ziehen?
"Ich kenne die Strecken nicht besser als viele meiner Mitstreiter. Und Schlafen geht gar nicht. Bei der Leistungsdichte muss ich vom ersten Moment an ausgeschlafen sein. Eine Unaufmerksamkeit kann schon alle Chancen zunichtemachen. Schon mit dem Fabia WRC war keine Rallye ein Spaziergang. Jede musste man sich aufs Neue erarbeiten. Außerdem beeinflussen die Wetterverhältnisse die Bedingungen auf den Wertungsprüfungen. Da zählt auch die Erfahrung mit dem Auto."

 

Welche Prüfungen werden denn dem Skoda am besten liegen?
"Noch kenne ich die Prüfungen ja nicht vollständig. Auf jeden Fall können wir die Vorzüge unseres Skoda am besten auf den kurvigen und selektiven Passagen ausspielen. Wenn es auf Asphalt lange geradeaus geht, kommt uns das sicher nicht entgegen. Aber dafür ist ein Rallyeauto ja auch nicht gebaut."

 

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