Wikinger-Rallye

Herbold einsame Spitze

Er ist nicht in die DRM eingeschrieben, aber Felix Herbold drückte dem Saisonauftakt der Meisterschaft dennoch seinen Stempel auf.

<strong>KLARE SACHE:</strong> Felix Herbold und Michael Kölbach gewinnen die Wikinger-Rallye

Der Auftaktlauf zur Deutschen Rallye-Meisterschaft bei der ADAC Wikinger wurde zu einer Solovorstellung für Felix Herbold und seinen Co-Piloten Michael Kölbach. Auf den anspruchsvollen Wertungsprüfungen in Angeln rund um Süderbrarup fuhren sie im Ford Fiesta S2000 elf von zwölf möglichen Bestzeiten und waren mit einer Gesamtfahrzeit von 1:18:58,4 Stunden um mehr als zwei Minuten schneller als der beste Verfolger.

 

Das Podium vervollständigten die Dänen Brian Madsen und Christian Jensen in ihren beiden Peugeot 207 S2000. Mit dem vierten Gesamtrang und dem klaren Sieg in der Division 2 eroberte Sandro Wallenwein im Subaru Impreza mit 29 Punkten die DRM-Führung. „Das ist doch ein gelungener Einstand in die neue DRM-Saison. Und nach dem ersten Lauf habe ich noch nie die DRM angeführt“, erläuterte der Stuttgarter, der zuletzt dreimal in Folge Vize-Meister wurde. „Wir sind im Subaru Impreza bestes Nicht-Super-2000-Team und haben unsere Division klar gewonnen. Natürlich wäre ich noch gerne unter die besten Drei, aber das Risiko dazu war zu groß.“

 

Mit einem Schlussspurt fuhr der vierfache Meister Hermann Gaßner noch auf Gesamtrang fünf. Welches Potenzial in der Kombination Gaßner mit Co Siggi Schrankl und dem Mitsubishi Lancer Evo X steckt, unterstrichen sie mit der zweiten Gesamtzeit in der zehnten Prüfung. In der Meisterschaft liegen sie jedoch einen Zähler hinter Lars Mysliwietz, der im Citroën C2R2max die Division 4 klar für sich entschieden und auf den neunten Gesamtrang nach vorne fuhr. „Als ich am Anfang hier hingefahren bin, hatte ich nicht so ein gutes Gefühl und bin dementsprechend erleichtert, dass ich hier die Klasse gewinnen konnte. Aber die Jungs in der Division 4 sind verdammt stark. Das wird noch richtig eng.“

 

Timo Bernhard musste bei seiner DRM-Premiere die Freitagsetappe auf der vierten Prüfung vorzeitig beenden - der Keilriemen zur Wasserpumpe war gerissen. Die daraus resultierende Strafzeit warf den Porsche-Werkspiloten ins Nirwana der Gesamtwertung zurück. Wie schon bei dem defekten Anlasser nach dem Shakedown sorgte sein Team für die Reparatur. Am Samstag kämpfte sich der Saarländer mit Top-5-Zeiten wieder nach vorne, bis ihm in der letzten Wertungsprüfung die erste Gesamtbestzeit in der DRM gelang. „Diese Bestzeit wollte ich unbedingt. Beim ersten Durchgang der Prüfung bin ich kurz vor dem Ziel leicht rausgerutscht. Aber für mein Team, das hier einen so tollen Job gemacht hat, wollte ich einfach diese Belohnung. Es hat dann im zweiten Anlauf geklappt, obwohl ich mir auf den letzten Metern noch einen Plattfuß vorne rechts eingefahren habe.“

 


PECH: Der tolle Porsche-Einstand von Ruben Zeltner blieb unbelohnt

 

Einige Piloten mussten trotz toller Leistungen ohne DRM-Zähler die Heimreise aus dem hohen Norden antreten. Der Sachse Carsten Mohe lag im neuen Renault Mégane RS auf dem achten Gesamtrang, als er nach einem Ausritt aufgeben musste. Der Bayer Robert Pritzl rangierte im Subaru Impreza in der Spitzengruppe der Division 2, als er in WP sechs ebenfalls in einem der vielen Gräben entlang der Prüfungen in Angeln, dem hügeligen Land, seine Hoffnungen versenkte. Ruben Zeltner, bis kurz vor dem Ziel bester Porsche-Pilot, kam auf der letzten Prüfung von der Strecke ab und musste ohne zählbares Ergebnis abreisen.


Durch die Siege in der Division 5 und 6 fuhren sich zwei Teams mit jeweils 20 Punkten aus den vermeintlich kleineren Divisionen in die Top-5 der DRM-Zwischenwertung. Marijan Griebel gewann im Suzuki Swift bei der DRM-Premiere die Division 5. Die Diesel-Division ging an Michael Abendroth im Fiat Punto Abarth: „Wir haben unser Dieselprojekt sehr kurzfristig gestartet. Und einen Tag vor Nennungsschluss beschlossen, dass wir hier fahren. Insgeheim habe ich schon gehofft, hier in der Division vorne mitfahren zu können. Ich hätte aber nicht erwartet, dass wir hier gleich gewinnen können.“ Den zweiten Rang sicherte sich der Nordhesse Björn Mohr (Opel Astra GTC). Der aktuelle Titelträger des HJS-Diesel-Masters übernahm auch nach dem ersten Saisonlauf 2011 sofort wieder die Führung. „Ich freue mich riesig, schnellster HJS-Diesel zu sein und würde natürlich gerne dieses Jahr das Diesel-Masters wieder gewinnen können.“

 

Die stärkste Division 9 der Gruppe-H-Boliden ging an den Holsteiner Landwirt Kai-Dieter Kölle mit Co-Pilotin Bianca Hutzfeldt im Porsche 911 Carrera. Hier waren lange der Hamburger Jan Becker (Subaru Impreza WRX) und der Hunsrücker Georg Berlandy (BMW M3) in der Spitze vertreten, bis sie mit Motorschaden (Becker) beziehungsweise nach einem Ausritt aufgeben mussten. In der Division 8 siegte der Hesse Marcel Mahr-Graulich / Nadja Hartung im Mitsubishi Lancer.

 

DRM-Zwischenstand
1. Sandro Wallenwein / Marcus Poschner 29 Punkte
2. Lars Mysliwietz / Oliver Schumacher 24 Punkte
3. Hermann Gaßner / Siegfried Schrankl 23 Punkte
4. Marijan Griebel / Alexander Rath 20 Punkte
4. Michael Abendroth / Frank Oschmann 20 Punkte
6. Raffael Sulzinger / Peter Spannbauer 16 Punkte
7. Sepp Wiegand / Claudia Harloff 15 Punkte
7. Björn Mohr / Oliver Becker 15 Punkte
9. Dirk Riebensahm / Kendra Stockmar 13 Punkte
9. Timo Bernhard / Marco Glasen 13 Punkte

  

LINK: Die Ergebnisse der Wikinger-Rallye ...

GALERIE: Die Bilder der Wikinger-Rallye ...

 

« zurück