DRM 2009

Auftakt mit spannenden Vorzeichen

Mit der ADAC Bayern-Rallye Oberland am kommenden Wochenende (13. bis 14. März) startet die DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) in die Saison 2009.

<strong>GANZ SCHÖN WAS LOS:</strong> Die Oberland sorgte 2008 für den teuersten Schrottplatz in der DRM-Geschichte

Bei der ersten von sieben Meisterschaftsrunden erwarten die Teilnehmer schon traditionell schwierigste Straßenbedingungen. Eis und Schnee wechseln sich im Oberland in den Tagen vor dem DRM-Auftakt mit Schneematsch und trockenen Pisten ab: Die Straßenverhältnisse auf den Wertungsprüfungen, die bis auf 1.000 Höhenmeter führen, sind unkalkulierbar und sorgen für eine Extraportion Spannung.


Auch für die neue Saison zeichnet sich ein spannender Kampf um die Krone im deutschen Rallyesport ab. Mit DRM-Champion Hermann Gaßner (Mitsubishi Lancer Evo 10), Vizemeister Sandro Wallenwein (Subaru Impreza WRX Sti) und dem Sachsen Peter Corazza (Mitsubishi Lancer) treten alle Piloten erneut an, denen im vergangenen Jahr ein Laufsieg gelang. Und mindestes einer möchte 2009 aus dem Trio ein Quartett machen: Olaf Dobberkau bringt wie im vergangenen Jahr einen heckgetriebenen Porsche 911 GT3 an den Start. In der Saison 2008 verhinderte vor allem der Wettergott den ersten Porsche-Sieg der DRM-Neuzeit: Immer dann, wenn schnelle Asphaltpisten auf dem Programm standen, regnete es. An einen Porsche-Sieg war da nicht zu denken.
„Zum Auftakt im Oberland ist unsere oberste Priorität auf den verschneiten Prüfungen durchzukommen und wichtige Punkte zu sammeln“, erklärt der hoch gewachsene Schleusinger und fügt dann eine klare Kampfansage an die Allradfraktion an: „Die für unseren Porsche schönen Asphalt-Rallyes kommen ja noch – und es kann ja nicht immer regnen.“


Die Saison 2008 war für die höchste deutsche Rallye-Liga eine der spannendsten ihrer Geschichte. Drei Teams mit jeweils zwei Siegen bei den sechs Events und eine extreme Ausgeglichenheit in der Spitzengruppe sorgten für Spannung. Die Titelentscheidung fiel erst auf den letzen Schottermetern beim Finale in der Lausitz zugunsten von Hermann Gaßner / Siggi Schrankl. Für den amtierenden und inzwischen vierfachen DRM-Champion Gaßner ist klar: „Natürlich ist die Titelverteidigung Ziel. Aber das wird eine schwere Aufgabe.“ Nicht nur, weil die Ausgeglichenheit der Top-Teams in der DRM das regelmäßige Punktesammeln gar nicht so einfach macht. Erstmals steigt er in den neu entwickelten Mitsubishi Lancer der Evo-Stufe 10. „ Wir müssen mit dem neuen Auto noch viel Erfahrungen sammeln und auch jede Menge lernen. Ich mag die Rallye Oberland. Sie liegt ja in Bayern und damit sozusagen vor unserer Haustür. Mal schauen, wo wir mit dem Evo 10 stehen werden und ob wir unsere ’Hausaufgaben’ ausreichend gemacht haben.“


Der Routinier erweitert denn auch den Kreis der Favoriten, zu dem er neben Wallenwein, Corazza und Dobberkau, „den man nie unterschätzen darf“, auch seine eigenen Sohn Hermann junior zählt. Der 20-jährige Shooting-Star sicherte sich 2008 in seinem DRM-Premierenjahr auf Anhieb den vierten Platz in der Endabrechnung. Diesmal bestreitet er ein gemischtes Programm aus DRM und Einsätzen in der Rallye-WM. Im Oberland bringt er einen nagelneuen Mitsubishi Lancer Evo 9 an den Start. „Das Auto heil ins Ziel zu bringen, hat für uns oberste Priorität, wir müssen noch einige Fahrwerkseinstellungen testen“, so der schnelle Youngster. Für die Oberland wünscht er sich „klare Witterungsbedingungen, am liebsten Schnee.“ Kein Wunder, schließlich absolvierte er vor der Saison ein ausgiebiges Schneetraining in Finnland, wo er auf Einladung des vierfachen Weltmeisters Tommi Mäkinen war.


Die Meisterschaftsentscheidung wird aber nicht nur in der Division 1 der hubraum- und leistungsstarken Boliden fallen. Denn in dieser Spitzengruppe machen sich viele Teams die Punkte streitig. Neben den Top-Favoriten gehen hier zum Beispiel der fränkische Junior Florian Niegel und sein Mitsubishi-Markenkollege Daniel Rexhausen sowie Altmeister Heinz-Walter Schewe (Porsche 911 GT3) an den Start. „Wenn in einer der kleineren Divisionen jemand einen ‚Durchmarsch’ macht, dann ist er auch ganz schnell in der Meisterschaftswertung ganz vorn dabei“, sinniert deshalb Sandro Wallenwein.

 

In diesen „kleinen“ Divisionen stehen in diesem Jahr Routiniers und vielversprechende Youngster am Start. So schaut Wallenwein etwa mit einem Auge auf seinen 21-jährigen Bruder Mark. Der geht im Renault Clio R3 in der Division 2 auf die Jagd auf die DRM-Urgesteine Carsten Mohe (Renault Clio R3 Maxi) und Peter Zehetmaier im verbesserten Honda Civic. Wallenwein pilotiert das Vorjahresauto von Mohe und bekannte nach den ersten Tests, „R3 fahren macht süchtig.“ Der zweite Youngster in der Division 2 ist der 22-jährige Tim Stebani aus Essen. Sein neuer Opel Corsa OPC feiert im Oberland seine Rallye-Premiere.


Die Division 3 wird dominiert von drei Teams in ihrem Citroën C2 R2. Lars Mysliwietz wird dabei von zwei jungen Piloten herausgefordert: Felix Herbold und der Sulinger Christian Riedemann wollen dem deutschen Vize-Meister von 2006 die Punkteausbeute so schwer wie möglich machen. In der „kleinsten“ Division 4 sind drei Suzuki Swift Sport gemeldet. Bei fünf der sieben DRM-Läufen wird auch der Suzuki Rallye Cup mit diesen 150-PS-Rennern ausgetragen. Der Vorjahressieger Hugo Arellano aus Luxemburg tritt hier gegen die Cup-Kollegen Manuel Kößler und Thomas Bareuther an.

 

Rückblick: Die turbulente Rallye Oberland 2008...

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