Grönegau-Rallye

Grönegau-Siege für Schütte und Nijhof

Wouter Ploeg aus den Niederlanden entgleitet der Grönegau-Sieg durch einen Defekt kurz vor dem Ziel. So fällt der Sieg an Martin Schütte, während Ploegs Landsmann Jan Nijhof die Rallye 200 gewinnt.

<strong>SIEG:</strong> Jan Nijhof gewinnt die Rallye Grönegau 200

Drei Wettbewerbe richten der AMC Hoyel und der AC Melle unter dem Dach der Rallye Grönegau aus. Die National-A-Rallye führt über acht Rundkurs-Prüfungen. Der Holländer Wouter Ploeg dominiert überlegen, knallt sieben Bestzeiten auf den Asphalt und startet mit 49 Sekunden Vorsprung in die letzte Prüfung. Dann gibt die Hinterachse seines bildhübschen und bärenstarken BMW 130 Coupé den Geist auf. Durch Ploegs Pech können Martin Schütte und Kerstin David endlich einmal wieder strahlen: Die beiden Holsteiner gewinnen mit 7:1 das Evo-6-Duell gegen Michael Bieg und Jasmin Noll feiern den Grönegau-Gesamtsieg. Den dritten Platz auf dem Podium holen sich die Niedersachsen Axel Potthast und Elmar Pernsch im Ford Escort RS 2000, die gleichzeitig die Wertung der Youngtimer – nur acht Starter! – gewinnen. Mit Uwe Hahne im BMW M3, Axel Schütt im Escort und Jürgen Schmidt im BMW 325 schaffen drei weitere Youngtimer den Sprung in die Top Ten. Bei den seriennahen Fahrzeugen sind Dominik Heller und Haimo Lingl im Honda Civic klar überlegen. Sie schnappen dem Holländer Thom de Jong im Turbo-Volvo den vierten Rang im Endspurt weg. Altmeister Henk Vossen kommt im Evo 10 an die Spitzenzeiten nicht heran, fährt auf dem letzten Kurs eine Runde zu wenig und lädt ebenso vor dem Parc Fermé auf wie Martijn Broekhuizen, dessen Evo 6 auf der WP 2 eine achtminütige Verschnaufpause braucht. 24 der 35 Starter werden gewertet. Da die Rundenzahlen im ersten und zweiten Durchgang unterschiedlich sind, gibt es eine Menge Fehler beim Zählen – Holger Knöbel hätte sonst seinen Volvo 242 auf Platz 3 gewuchtet.

 

Die Rallye 200 beginnt – wie erwartet – mit einer Bestzeit von Marco Koch. Doch schon auf der zweiten Prüfung rollt der grüne Gruppe-H-Kadett des Hessen mit technischem Defekt aus. In der ersten Schleife liefern sich der Niederländer Jan Nijhof und Olaf Müller einen herzerfrischenden Schlagabtausch an der Spitze. Mit den kernig brüllenden 16-Ventil-BMW E30 – Nijhof mit 2,5 Litern, Müller mit 2 Litern Hubraum – begeistern sie das Publikum; Müller fährt zwei Bestzeiten und liegt bei Halbzeit mit 1,3 Sekunden knapp an der Spitze. Im zweiten Umlauf mit noch zwei Wertungsprüfungen ziehen allerdings Jan Nijhof und sein Co Henk-Jan Elbert unaufhaltsam davon und gewinnen die kleine Grönegau-Rallye mit dreizehn Sekunden Vorsprung. Olaf Müller und Michael Zeuner retten sich auf Platz 2 ins Ziel, während Benjamin Hink und Sascha Birko im M3 E46 mit einem starken Endspurt bis auf eine Sekunde heran kommen.

 

Nach dem Sieg in Stade muss sich Sönke Milon diesmal mit Rang 5 hinter dem Holländer Dries Bosch in einem Dampfhammer-Ascona begnügen. Dahinter erreichen bereits die beiden besten Fronttriebler das Ziel, Nils Heitmann gewinnt im Citroen C2 die 1600er-Klasse und nimmt den 2-Liter-Sieger Lars Tietjen im Golf sieben Sekunden ab. Bei den seriennahen Autos landen die schnellsten Norddeutschen auf den Rängen 2 bis 4 in der Rangfolge Stephanie Zorn (Clio), Holger Stamm (318) und Matthias Rathkamp (Fiesta), den „alten“ Kadett GSi des Ostwestfalen Matthias Homann können sie nicht gefährden. Nur zwölf der 70 Starter bleiben auf der Strecke.

 

43 historische Fahrzeuge der Retro-Rallye komplettieren das Grönegau-Rallyefestival. Mit der unglaublichen Abweichung von nur fünf Zehntelsekunden bei sechs Gleichmäßigkeitsprüfungen gewinnt das Ehepaar Rainer Schlesinger und Sabine Rade (BMW 1602) vor Ralf Kleinemenke und Joachim Dennis (Volvo 544) und dem Ehepaar Jürgen und Karin Pfohe (Opel Corsa).

 

Insgesamt gelingt es den Veranstaltern gut, die drei Wettbewerbe mit 148 Fahrzeugen über die Runden zu bringen. Besonders der Rundkurs Bennien sorgt für die Grönegau-typische Volksfeststimmung entlang der Strecke. Zwei Punkte trüben das Ergebnis. Bei mehreren Abflügen gibt es viel verformtes Blech, zum Glück können alle verletzten Personen das Krankenhaus nach kurzer Behandlung verlassen. Die Zeitnahme hat einige Probleme, bei der Rallye 200 muss deswegen die WP 4 – „nach gefühlten vier Stunden Diskussion“, wie ein Fahrer berichtet – neutralisiert werden.

 

Ergebnis 2. ADAC-Rallye Grönegau (Nat.A) am 7. Juni 2014:

01. Martin Schütte/Kerstin David, Mitsubishi Evo 6, H16, 46:48,8

02. Michael Bieg/Jasmin Noll, Mitsubishi Evo 6, H16, +12,6

03. Axel Potthast/Elmar Pernsch, Ford Escort RS 2000, Y2, +2:23,2

04. Dominik Heller/Haimo Lingl, Honda Civic R, F8, +2:48,5

05. Thom de Jong/Sjoerd Weernink, Volvo 240 Turbo, H15, +3:05,3

06. Igor Rybczynski/Dirk Reulicke, Mitsubishi Evo 6, H16, +3:12,8

07. Uwe Hahne/Patrick Buhr, BMW M3 E30, YA, +3:14,5

08. Axel Schütt/Klaus Finke, Ford Escort RS 2000, Y2, +3:26,2

 

Ergebnis 7. ADAC-Rallye Grönegau (Rallye 200) am 7. Juni 2014:

01. Jan Nijhof/Henk-Jan Elbert, BMW M3 E30, 19:23,6

02. Olaf Müller/ Michael Zeuner, BMW 320is E30, +13,2

03. Benjamin Hink/Sascha Birko, BMW M3 E46, F3B, +14,1

04. Dries Bosch/Coen Roetgerink, Opel Ascona B 2.4, H15, +34,3

05. Sönke Milon/Nina Milon, Mitsubishi Evo 8, H16, +41,1

06. Nils Heitmann/Daniel Hammerich, Citroen C2 R2, H13, +51,0

07. Lars Tietjen/Anja Lange, VW Golf 2 GTI, H14, +58,2

08. Kevin Hofhuis/Gerard Hofhuis, Ford Escort RS 2000, C24, +1:00,5

09. Matthias Homuth/Linus Noll, Opel Kadett GSi, F8, +1:04,3

10. Klaus Niermann/Jürgen Sandmeier, BMW M3, F3B, +1:06,9

 

GALERIE: Die Bilder der Rallye Grönegau 2014


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