Während der elften und vorletzten Etappe des Wüstenklassikers durch Saudi-Arabien erkämpften sich die Vizeweltmeister als Tagesdritte die Führung im Gesamtklassement zurück. Auf der 276 Kilometern langen Königsetappe der zweiten Woche durch das Empty Quarter, der größten Sandwüste des Erdballs, versuchte das Toyota-Duo Kapital aus ihrer späten Startposition zu schlagen und wurden für ihre beherzte Fahrt belohnt.
Auf den abschließenden 61 Prüfungskilometern haben sie nun die große Chance, den „Heimsieg“ in Saudi-Arabien klar zu machen. Für Timo Gottschalk wäre es nach 2011 der zweite Erfolg bei der Rallye Dakar. Übrigens: 2010 verpasste Gottschalk seinen ersten „Dakar“-Sieg nur um 2:12 Minuten – die bis dato knappste Entscheidung in der Geschichte der härtesten Rallye der Welt.
Der Wendepunkt in Sachen Gesamtwertung war bei Kilometer 94 der elften Etappe nach exakt 4.662 WP-Kilometern bereits fast erreicht. Dort betrug der Abstand zwischen Henk Lategan (Toyota) und Al-Rajhi vier Sekunden – was rund umgerechnet auf die Gesamtdistanz 103 Metern entspricht. Von da an verwandelte sich der Rückstand in einen Vorsprung, der bis ins Ziel kontinuierlich anwuchs.
Dabei war vor allem Yazeed Al-Rajhi in seinem Element. Dünen, Ergs und Chotts – soweit das Auge reichte. Die 276 Kilometer lange Wertungsprüfung rund um Shubaytah war geprägt vom Empty Quarter, der größten Sandwüste der Welt, fahrerische und navigatorische Herausforderung inklusive. Wegen Nebels musste die Sonderprüfung um zweieinhalb Stunden später starten.
„Das waren Dünen ohne Ende, nur von den schwersten und anspruchsvollsten. Zwischendurch mussten wir ein Auge auf den Spritverbrauch haben, denn der war extrem hoch – was am schweren Gelände lag. Wir haben uns gut geschlagen und gehen jetzt mit einem guten Vorsprung in die letzte Etappe!“, so Gottschalk im Ziel.
Den Tagessieg feierte Mattias Ekström im neuen Ford Raptor von M-Sport. Der Schwede belegt den dritten Platz in der Gesamtwertung – nur 4:10 Minuten vor Nasser Al-Attiyah (Dacia).
Zwischenstand nach 11 von 12 Etappen
01. Al-Rajhi/Gottschalk (KSA/GER), Toyota, 51:53:36 Std.
02. Lategan/Cummings (RSA/RSA), Toyota, 51:59:47 Std.
03. Ekström/Bergkvist (SWE/SWE), Ford, 52:16:10 Std.
04. Al-Attiyah/Boulanger (QAT/FRA), Dacia, 52:20:26 Std.
05. Guthrie/Walch (USA/USA), Ford, 52:53:02 Std.