Neue Fahrzeugklasse

R4-Kit kostet 85.000 Euro

Die FIA hat dem von Oreca entwickelten R4-Kit den offiziellen Segen erteilt. Wenig später wurde auch der Preis bekanntgegeben. Dieser liegt deutlich unter der vom Reglement vorgegebenen Obergrenze.

Die neuen R4 Autos sollen die Lücke zwischen R3 und R5 schließen

Mit den R4 will die FIA eine neue Fahrzeugklasse schaffen, die über ein einheitliches Grundgerüst verfügt, aber in der möglichst viele Marken zum Einsatz kommen, die über kein eigenes Rallyeauto verfügen.

Die französische Motorsportschmiede Oreca wurde mit der Entwicklung des entsprechenden Kits beauftragt. Die neuen Sportgeräte, angetrieben von einem 1,6-Liter Turbo sollen langsamer als ein R5, aber schneller als ein Gruppe-N-Allradler sein. Sie können von privaten Teams oder Händlern aufgebaut und eingesetzt werden.

Die Motorleistung wird von einem sequentiellen 5-Gang-Getriebe portioniert, die Fahrwerke sind Einheits-Komponenten. Die Position der Achsen muss der Serie entsprechen, ansonsten sind Modifikationen bei den Anlenkpunkten für Hilfsrahmen und Dämpfer erlaubt, um die leichten Unterschiede in den Fahrzeugdimensionen auszugleichen.

Dass sich in Sachen Geometrie oder Balance für das ein oder andere Modell leichte Vorteile ergeben könnten, soll kein Problem darstellen. Weil viele Bauteile freigestellt sind, dürften die R4-Autos Tuner und Tüftler reizen, deren Können künftig wieder eine größere Rolle spielen wird.

Nach vielen Monaten der Entwicklung konnte am 1. April Vollzug vermeldet werden, die FIA homologierte den vorgestellten Kit unter dem Aktenzeichen VR4K-17-01. Acht Tage später genehmigte auch der FIA Weltrat den Einsatz des Kits in allen nationalen und regionalen Meisterschaften. 

Um den Verkauf anzukurbeln, verkündete Oreca mit 85.000 Euro (netto) einen Verkaufspreis, der deutlich unter der Höchstgrenze von 108.000 Euro (netto) liegt, die vom Reglement vorgegeben wird. Punkten will man aber auch mit niedrigen Einsatzkosten. Nach Angaben von Oreca kostet der Wettbewerbskilometer mit dem R4 nur die Hälfte eines R5-Autos. 

Die ersten R4-Kit-Käufer stehen ebenfalls schon fest. In Spanien baut RMC Motorsport einen Renault Clio R4 auf, in Argentinien wird von RC Competicion ein Toyota Etios R4 eingesetzt und in Südafrika entsteht ein Hyundai i20 R4.

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