Citroen kommt ins Straucheln

War das die Vorentscheidung in Schweden? Am Nachmittag der zweiten Etappe kann sich Mikko Hirvonen deutlich von Sebastien Loeb absetzen.

13. Februar 2010

Michael Heimrich

Kaum war der Schnee von der Strecke gefegt, kam der lose Schotter durch. Auf diesem brachen die Spikes reihenweise aus dem Gummi der schmalen Reifen, keiner der Piloten blieb von davon verschont.

„Wir hatten zwar neue Reifen vorn, aber hinten waren sie völlig verschlissen. Das Auto war dadurch völlig unfahrbar“, ärgerte isch Sebastien Loeb im Ziel der vorletzten Tagesprüfung. „Es lief schlechter, als wenn alle vier Reifen runiert gewesen wären.“ Statt auf Spitzenreiter Mikko Hirvonen aufzuholen, hatte Loeb trotz neuer Reifen erneut wertvolle Zeit verloren und liegt nun 23.0 Sekunden zurück. Die Rechnung des Weltmeisters war nicht aufgegangen, im Reifenpoker der zweiten Schweden-Etappe hatte sich Loeb schlichtweg verzockt.

„Ich bin so schnell gefahren wie ich konnte“, erklärte Hirvonen, der diesmal ein Risiko eingegangen war und bereits in der Prüfung zuvor seine zwei Ersatzreifen aufzog. „Wie bei allen anderen auch, sind bei uns die Reifen ebenfalls ruiniert. Es war verdammt schwierig damit zu fahren, aber noch sind wir vorn. Jetzt müssen wir aber den letzten Sprint ohne Spikes überstehen.“ 

Einen Platz verbessern konnte sich Jari-Matti Latvala, nachdem Dani Sordo stoppen musste, um die Front seines Citroens von Schnee zu befreien, weil der Motor des C4 WRC langsam überhitzte. Über eine Minute büßte der Spanier ein und fiel auf Rang vier zurück. Auch Citroen-Junior Sebastien Ogier klagte über den extrem schlechten Zustand seiner Reifen, kann aber Platz fünf absichern. Henning Solberg bleibt Sechster, während sein Teamkollege Matthew Wilson an Mads Östberg vorbeizieht und Platz sieben erobert. Östberg verlor wertvolle Zeit als er von der Strecke abkam und sich Schnee im Luftfilter seines Subarus sammelte.

ERST SCHNELL, DANN RAUS: Marcus Grönholm erlebte heute Höhen und Tiefen

Marcus Grönholm handelte sich auf WP13 zunächst einen Reifenschaden ein,  um anschließend auf der „Sagen“-Prüfung seine erste Bestzeit seit Wales 2007zu setzen. Doch die Freude im Cockpit des Ex-Weltmeisters währte nur kurz. Auf der vorletzten Prüfung der heutigen Etappe verpasste er erneut einen Abzweig und verlor weiere 1:24 Minuten.

Kimi Räikkönen landete zwar heute erneut in einer Schneewehe, doch diesmal kostet der Ausflug nicht so viel Zeit wie gestern. Am späten Nachmittag trumpfte der Ex-Formel1-Champ mit achtbaren Zeiten auf. „Heute morgen hatte ich einen nicht korrekten Aufschrieb, dann lief es besser“, erklärte Räikkönen, der auf WP15 die sechstschnellste Zeit verbuchen konnte. 

In der SWRC gibt P-G Andersson trotz eines Drehers auf der zwölften Prüfung den Ton an und liegt vor der abschließenden 1.87 Kilometer langen Sprintprüfung 43.6 Sekunden vor Janne Tuohino im Ford Fiesta. In der PWRC dominiert Lokalmatador Patrik Flodin das Geschehen. Er verweist mit einem Vorsprung von 1:20.7 Minuten Anders Gröndal auf Rang zwei. Pech hatte dagegen Hermann Gassner jr. Der junge Bayer lief oft auf seinen BRR-Teamkollegen Paulo Nobre auf und musste das Tempo verringern.
  
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