Neue Regeln in der ÖRM

Die österreichische Rallye-Meisterschaft steht vor dem größten und grundlegendsten Neuerungsprogramm seit vielen Jahren.

30. Juni 2006

Michael Heimrich

Die OSK, Österreichs oberste Motorsport-Instanz, zieht nun endlich die Konsequenz aus dem Dahinkränkeln der ÖRM in den letzten Jahren und verordnet dem angestaubten Championat einige Regeländerungen, die sich wie folgt darstellen:

Die punkteberechtigten Fahrzeuge werden mit Wirkung per 1.1.2007 in vier Divisionen unterteilt, für die jeweils eine eigene Wertung existiert. Der Sieger der Meisterschaft der Division I bekommt den Titel ?Staatsmeister?, die übrigen die Bezeichnung ?OSK-Pokal-Sieger?. Die Divisionen setzen sich wie folgt zusammen:

Division I:
Automobile der Gruppe A bis 2.000 cm³ plus der Gruppe N über 2.000 cm³ (einschließlich Super 2000)

Division II:
Automobile der Gruppe N bis 2.000 cm³

Division III:
Dieselfahrzeuge, die national oder international homologiert sind

Division IV:
Alternativkraftstofffahrzeuge, die national oder international homologiert sind.

Daraus folgt, daß Allradfahrzeuge nach Gruppe A-Reglement und World Rally Cars, die zuletzt ohnehin kaum noch in Erscheinung getreten sind, künftig in der ÖRM nicht mehr punkteberechtigt sein werden. Davon könnte das Spannungsmoment profitieren, das in den letzten Jahren durch die technische Überlegenheit der Gruppe A8 stark gelitten hat. Zudem könnte sich ein verstärkter Anreiz für den Einsatz von Super 1600- und Super 2000-Wagen ergeben, die ebenso in der Division I inkludiert sind, was wiederum der Markenvielfalt den lange ersehnten Kick geben könnte.

Auch innerhalb des mittleren Feldes könnte durch die Zusammenfassung der Kategorien N3 (Gruppe N bis 2.000 cm³), N2 (Gr. N bis 1.600 cm³) und N1 (Gr. N bis 1.300 cm³) zur Division II erhöhte Spannung entstehen, da nun mehr Konkurrenten innerhalb einer Wertungsdivision zusammentreffen. Innerhalb der Division II wird auch der Junioren-Meister ermittelt. Voraussetzung: Der erste Fahrer ist nach dem 31. Dezember 1984 geboren.

Gruppe A-Allradfahrzeuge (A8 plus World Rally Cars) bleiben zwar startberechtigt, werden aber, da nicht punkteberechtigt, nur am Rande eine Rolle spielen (etwa durch ausländische Starter). Erhalten bleiben wird in jedem Fall auch die Sonderwertung für historische Rallye-Fahrzeuge.

Bislang am heftigsten umstritten ist die Trennung zwischen Dieselfahrzeugen und Alternativkraftstofffahrzeugen (im Besonderen Erdgasantrieb), wobei gleichzeitig Aspekte wie der Unterschied zwischen Allradantrieb und Zweiradantrieb und jener zwischen Kitcars und serienmäßigen Fahrzeugen völlig unberücksichtigt bleiben.

Was die Anzahl der Rallyes betrifft, so sind für die kommende Saison acht Läufe vorgesehen, wobei erst gegen Ende dieses Rallye-Jahres bekanntgegeben wird, aus welchen Rallyes sich die Meisterschaft 2007 zusammensetzen wird ? offenbar ist hier noch keine Entscheidung gefallen. Zudem gibt es ein Streichresultat.

Nähere Informationen zum Thema: [URL]www.osk.or.at[/URL] (Unterkategorien ?Reglement?/?Automobil 07?)

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