Die dritte Wertungsprüfung der Rallye Dakar zwischen al-‚Ula und Ha’il bot nicht nur wunderschöne Landschaften, sondern auch jede Menge knifflige Navigation. Sandpisten zu Beginn, dazu etwas Off-Piste; es folgten eine offenere Landschaft mit schnellen Pfaden und viele, mal mehr, mal weniger offensichtliche Richtungswechsel. Auch die in diesen „Dakar“-Tagen üblichen Steine durften nicht fehlen.
Für Carlos Sainz sollte der Tag alles andere als wünschenswert verlaufen. Der Audi-Pilot blieb wegen eines Schadens an der Hinterachse liegen und verlor über eine halbe Stunde auf seinen ärgsten Konkurrenten Nasser Al-Attiyah (Toyota). In der Gesamtwertung fiel Sainz auf Rang neun zurück und hat mehr als 33 Minuten Rückstand auf Al-Attiyah.
Ganz anders Yazeed Al-Rajhi und Co Dirk von Zitzewitz. Sie haben mit einer erneut starken fahrerischen und navigatorischen Leistung viel Boden gut gemacht. Das saudi-arabisch-ost-holsteinische Duo kam zwar „nur“ auf den fünften Tagesrang, halbierte den Rückstand dennoch. Dabei profitierten sie von ihrer Startposition und davon, dass auch die Favoriten in schwierigem Gelände zu kämpfen hatten. Al-Rajhi/Zitzewitz liegen mit ihrem Overdrive-Toyota nun 13.20 Minuten auf dem zweiten Platz. Gute Nachrichten auch von Timo Gottschalk: Zusammen mit seinem Fahrer Lucas Moraes fuhr er auf den neunten Tages- und Gesamtrang.
Erneut Pech für Loeb
Die Hoffnungen von Sebastien Loeb (Prodrive) auf den ersten Erfolg bei der Rallye Dakar schwinden immer mehr. Auch heute fiel der Franzose nach einem technischen Defekt zurück und liegt nun in der Gesamtwertung mehr als eineinhalb Stunden hinter Al-Attiyah. Dagegen gelang Guerlain Chicherit in einem anderem Prodrive Hunter der Tagessieg. Allerdings spielt der Franzose nach Problemen am Vortag ebenfalls keine Rolle an der Spitze.
Aufgrund der sich verschlechternden Wetterbedingungen wurde die Wertungsprüfung bei Kilometer 377 gestoppt, um die Sicherheit aller Teilnehmer zu garantieren. Aufgrund der Witterung konnte der Helikopter der Rennärzte nicht fliegen.
Zwischenstand nach Etappe 3
01. Al-Attiyah/Baumel (QAT/FRA), Toyota, 12:20.33 Std.
02. Al-Rajhi/von Zitzewitz (KSA/GER), Toyota, 12:33.53 Std.
03. Peterhansel/Boulanger (FRA/FRA), Audi, 12:41.18 Std.
04. Vitse/Lefebvre (FRA/FRA), MD, 12:45.26 Std.
05. Baragwanath/Cremer (RSA/RSA), Century, 12:46.49 Std.
06. Serradori/Minaudier (FRA/FRA), Century, 12:47.52 Std.
07. de Villiers/Murphy (RSA/RSA), Toyota, 12:52.41 Std.
08. Sainz/Cruz (ESP/ESP), Audi, 12:53.33 Std.
09. Moraes/Gottschalk (BRA/GER), Toyota, 12:54.18 Std.
10. Prokop/Chytka (CZE/CZE), Ford, 12:55.43 Std.
Vorschau Etappe 4
Ha’il–Ha’il
Prüfung: 425 km | Verbindung: 149 km | Gesamt: 574 km
Start Prüfung: voraussichtlich 09:30 Uhr Ortszeit (07:30 Uhr MEZ)**
Ziel Prüfung: voraussichtlich 13:24 Uhr Ortszeit (11:24 Uhr MEZ)**
Dirk von Zitzewitz: „Die Gegend rund um Ha’il ist uns von den vergangenen ‚Dakars‘ bekannt, viel Sand, auch ein paar Felsen und Steine sind dabei – wie wir spätestens seit 2022 wissen. Vorall navigatorisch eine Herausforderung, wenn das Road-Book nicht präzise ist. Mit den viele Bodenwellen auch für den Fahrer ein extrem physischer Tag.“