Turbulenter Samstagmorgen

An der Spitze zieht Sebastien Loeb immer weiter davon, doch dahinter mussten viele Fahrer den anspruchsvollen Bedingungen Tribut zollen.

16. August 2008

Michael Heimrich

Neun Prüfungen sind bei der diesjährigen Rallye Deutschland gefahren, neun Mal war Sebastien Loeb der schnellste Fahrer im Feld. Mit 32.2 Sekunden führt der Weltmeister das Klassement mittlerweile an und war entsprechend zufrieden. „Ein sehr guter Morgen für uns“, freute sich Loeb. „Aber man muss voll konzentriert sein, denn die Prüfungen hatten es in sich. Die Strecken waren sehr schmal und man konnte leicht einen Fehler machen.“

Schützenhilfe gab es für Loeb von seinem Teamkollegen Dani Sordo. Der Spanier eroberte am Morgen den zweiten Rang und verdrängte WM-Spitzenreiter Mikko Hirvonen auf die dritte Position. „Ich mache zu viele kleine Fehler und finde einfach keinen Rhythmus“, ärgerte sich der Finne. Noch schlimmer lief es für Jari-Matti Latvala. Der zweite Ford-Werkspilot fuhr zu schnell in eine Schikane und überschlug sich fast. „Ich hatte einen Fehler im Aufschrieb und war viel zu schnell. Ich wollte den Strohballen ausweichen und machte die Lenkung auf um in ein Feld zu steuern, aber leider war dort ein Graben, durch den das Auto aufgestellt wurde“, erklärte Latvala den Fehler der ihm über 1:40 Minuten Zeitverlust bescherte und auf Gesamtrang neun zurückwarf.

Immer besser in Fahrt kommt dagegen Francois Duval. Zwar klagte der Belgier, dass er nach sieben Monaten Pause etwas eingerostet sei, doch mit schnellen Zeiten schiebt er sich immer weiter in Richtung Podium und liegt nur noch elf Sekunden hinter Hirvonen zurück. Auch Petter Solberg kann sich verbessern und profitiert vom Fehler Latvalas. Der Norweger rutscht kampflos auf die fünfte Position nach vorn, hinter ihm belegen Chris Atkinson und Bruder Henning die weiteren Positionen. Während sich Urmo Aava auf Platz acht verbessert, fällt P-G Andersson weit zurück. Der Schwede beschädigte auch der achten Prüfung das Heck und die Radaufhängung seines Suzuki SX4. „Wir sind froh überhaupt noch weiterfahren zu können“, so Andersson.

Auch in der Junior-WM wurden am Morgen kräftig die Plätze getauscht. Der bislang Führende Martin Prokop konnte zunächst dem Druck von Verloger Sebastien Ogier nicht stanhalten und fiel auf der neunten Prüfung mit einer defekten Lichtmaschine vorzeitig aus. Aaron Burkart, der am Morgen durch einen Fahrfehler viel Zeit verlor, rückte kampflos auf Platz zwei nach vorne. Florian Niegel leistete sich einen Ausrutscher und büßte beim anschließenden Radwechsel über zehn Minuten ein. Fehlende Motorleistung ließ den Suzuki-Junior auf den weiteren Prüfungen aussichtslos zurückfallen.

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