Sekundenkampf in Neuseeland

Die erste Etappe der Rallye Neuseeland hatte es in sich. Verbissen wurde um jede Sekunde gekämpft und am Ende setzte sich Weltmeister Sebastien Loeb durch.

8. April 2005

Michael Heimrich

„Ich muss wieder mehr Druck machen!“ – Seiner Ansage vor dem Start der Rallye lässt Weltmeister Sebastien Loeb in Neuseeland Taten folgen. Mit 23.1 Sekunden Vorsprung gewinnt der Franzose eine spannende erste Etappe und setzt sich an die Spitze des Klassement. „Das läuft besser als erwartet“, so Loeb. „Meine Reifenwahl hat gepasst und ich konnte eine gute Führung herausfahren.“

Auf Platz zwei liegt Marcus Grönholm und der Finne meldet für die kommenden Tage volle Attacke an. „Am Morgen waren die Reifen etwas zu hart, am Nachmittag etwas zu weich“, ärgerte sich ‚Bosse‘. „Aber wir liegen nur 20 Sekunden zurück und es gab keine Probleme mit dem Auto. Ich hatte ein gutes Gefühl und bin mir sicher, dass wir um die Führung kämpfen können.“

Nur wenige Sekunden hinter Grönholm folgen Francois im zweiten Citroen Xsara und Subaru-Pilot Petter Solberg. Dieser musste heute als erster Fahrer auf die Strecken, prinzipiell ein Nachteil, doch der Norweger konnte dennoch die ersten Bestzeiten des Wochenendes einfahren. „Das hat mich schon überrascht. Es lief besser als erwartet“, freute sich Solberg, dem der nächtliche Regen in die Hände spielte.

Für eine weitere Überraschung sorgte sein Teamkollege Chris Atkinson. Der Youngster holte sich seine ersten Bestzeiten im WM-Zirkus und belegt am Abend den fünften Gesamtrang. „Dabei war ich heute morgen eigentlich schlecht gestartet“, wundert sich der Australier.

5.4 Sekunden hinter Atkinson platziert sich Toni Gardemeister auf Rang sechs. Dicht hinter dem Finnen lauern Markko Märtin und OMV-Pilot Manfred Stohl auf ihre Chance. Der Österreicher bekommt Druck von Harri Rovanperä, der als bester Mitsubishi-Fahrer auf Rang neun das Ziel erreicht. Shakedown-Überraschung Gigi Galli muss sich nach Kupplungs-Problemen mit dem zehnten Rang zufrieden geben. „Der Motor schaltete in den Sicherheits-Modus und wir mussten drei Prüfungen mit weniger Leistung absolvieren“, fluchte der Italiener. „Wir haben alles abgeschaltet, angefangen vom Intercom bis hin zum Funk um überhaupt ins Ziel zu kommen.“ – Lob kam von Chefingenieur Mario Fornaris: „Trotz der Probleme hat Gigi nur 1 – 1.5 Sekunden pro Kilometer verloren. Eine tolle Leistung.“

Bei Skoda traten erneut technische Defekte auf. Mit einem Rückstand von 2:18 Minuten erreicht Armin Schwarz das Ziel auf Rang 12 und mühte sich zu Beginn mit einer fehlerhaften Startautomatik ab. Teamkollege Jane Tuohino kämpfte am Morgen mit einem defekten Steuergerät und erreichte den Start der ersten Prüfung 50 Sekunden zu spät. Die verhängten Strafminuten ließen ihn trotz schneller Zeiten auf den 13. Platz zurückfallen.

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