Schlagabtausch in Spanien

Kaum ist die Weltmeisterschaft entschieden, lassen es die Fahrer so richtig krachen und entfachen beim vorletzten Saisonlauf einen wahren Sekundenkrimi.

29. Oktober 2004

Michael Heimrich

Spannung pur beim spanischen WM-Lauf. Sebastien Loeb lieferte sich auf der heutigen ersten Etappe mit den beiden Ford-Piloten Markko Märtin und Francois Duval einen packenden Kampf um die Spitze. Am Nachmittag kann Loeb seine Führung mit nur 2.0 Sekunden Vorsprung ins Ziel retten.

Zunächst sah es so aus, als ob Francois Duval auf seiner Fahrt nach vorn nicht zu stoppen sei. Am Morgen hatte der Belgier die erste Bestzeit eingefahren, bei der Zieldurchfahrt aber die Zeitnahme abrasiert und durch den kleinen Blechschaden auf der nachfolgenden Prüfung an Boden verloren. Wenig später startete der Belgier eine fulminante Aufholjagd und übernahm erneut die Spitze des Feldes. Damit hatte er aber Asphalt-König Sebastien Loeb bei der Ehre gepackt, dieser konterte und erkämpfte wieder an die Führung.

Im letzten Wertungsabschnitt überspannte Duval den Bogen, riss in einer Kurve das linke Vorderrad ab und kam mit einem Rückstand von 1:28.8 Minuten ins Ziel. Wenig später musste er auf der Verbindungsetappe aufgeben. „Wir haben einen großen Stein getroffen und dabei ist die Radaufhängung gebrochen“, erklärte Francois. „Zwar konnten wir es notdürftig reparieren und wollten es zurück in der Service schaffen, aber das hat leider nicht geklappt.“

Durch das Pech seines Teamkollegen rutschte Markko Märtin wieder auf den zweiten Rang nach vorn. „Die ständig wechselnden Bedingungen machen die Reifenwahl zu einer echten Lotterie“, so der Este. „Wenn es trocken war, konnte ich Loeb nicht packen. War es nass, waren wir im Vorteil.“ – 27.5 Sekunden hinter der Spitze landet Peugeot-Pilot Marcus Grönholm auf dem dritten Rang. Carlos Sainz belegt bei seinem letzten WM-Heimspiel Platz vier.

Ex-Champion Petter Solberg beendet den ersten Tag in Spanien mit einem Rückstand von 1:16.9 Minuten auf dem fünften Rang. „Das ist soweit ok, bis auf die Probleme mit dem Intercom hatten wir keine Schwierigkeiten“, erklärt der Norweger.

Armin Schwarz landete nach technischen Problemen am Fabia WRC auf dem 13. Rang. Der Oberreichenbacher hatte auf der dritten Sonderprüfung durch einen Ausfall des ABS und Probleme an den Differenzialen viel Zeit verloren. Teamkollege Toni Gardemeister belegt als bester Skoda-Pilot den 11. Rang, 7.7 Sekunden hinter Gigi Galli im Mitsubishi Lancer.

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