Reifentheater in Trier

Wieder einmal beklagten sich die Fahrer über die Einheitsreifen, die sie in Deutschland verwenden mussten. Wie immer war am Ende alles halb so wild.

20. August 2008

Michael Heimrich

„Wir haben bloß Glück gehabt, dass es nicht geregnet hat“, mahnte Sébastien Loeb im Ziel der Deutschland-Rallye. Ansonsten machte der Weltmeister keinen Hehl daraus, dass er das Verbot, Reifen nachzuschneiden für ein erhebliches Sicherheits-Risiko hält. Zusätzliches Öl ins Feuer gießt die FIA, die 2009 die sogenannten Safety Crews, die kurz vor den Teilnehmern die Prüfungen abfahren, um ihnen den Streckenzustand durchzugeben, verbieten will.

Was das Reifenthema betrifft, durften zwar die Junioren in Sardinien durchaus zusätzliche Rillen in ihre Gummis schnitzen, weil Pirelli zu harte Pneus geliefert hatte, doch den WRC war die Aktion trotz der traditionell unsicheren Wetterlage in Trier verwehrt. Stattdessen bot Pirelli erstmals in dieser Saison beide Asphalt-Mischungen zur Auswahl. Die Fahrer durften also zwischen einem weichen und einem harten Reifen wählen, wobei im Regen allenfalls der weichere Gummi ausreichende Haftung verspricht, da er leichter auf Temperatur zu halten ist.

Pirelli stemmt sich vehement gegen die Erlaubnis, das Profil verändern zu lassen, schließlich will man im Herbst einen Serienreifen mit dem gleichen Aussehen wie die Rallye-Gummis auf den Markt bringen. „Wenn einer unserer Kunden auf der Autobahn in den Regen kommt, fährt er auch nicht in die nächste Werkstatt, um mehr Profil in seine Reifen schneiden zu lassen. Er fährt einfach langsamer“, hieß es. Schon im Frühjahr verurteilte Ford-Teamchef Malcolm Wilson die Gummi-Schnitzereien. „Soll ich der Welt allen Ernstes erklären, dass die besten Autofahrer der Welt nicht damit zurecht kommen, wenn es überraschend regnet?“

Fords-Reifeningenieur George Black kühlt die Diskussion schnell herunter: „Wir haben ausgiebige Tests im Regen gemacht. Der jetzige Asphaltreifen bietet bei Nässe mehr Haftung als unsere Intermediates von BF Goodrich vor zwei Jahren, als es noch ein richtiges Wettrüsten gab.“

Die Fahrer verwiesen allerdings darauf, dass die beiden Längsrillen des Pirelli-Profils bei starkem Regen bei weitem nicht ausreichend seien. Wegen der Furcht vor plötzlichen Wolkenbrüchen regt sich auch beim Thema Safety Crews der Unmut. „In der Formel 1 kommt sofort das Safety Car raus, wenn es stark regnet, nur wir sollen künftig gar nichts mehr haben“, kritisiert Mikko Hirvonen die FIA-Entscheidung.

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