Peugeot fordert Änderungen

Die FIA kommt erneut unter Druck, den WM-Kalender zu verkürzen und damit wieder drei Fahrzeuge pro Team für die Punktevergabe zu zulassen.

15. September 2004

Michael Heimrich

Der Kritik von Peugeot-Sportchef Corrado Provera an der bislang geltenden Regel schloß sich nun auch Ex-Weltmeister Colin McRae an. „16 Rallyes im Jahr, das ist es doch wirklich, was Hersteller aus der Meisterschaft treibt“, so der Schotte. „Aus meiner Sicht ist es besser, wenn man weniger Läufe hat und dafür kann jeder Hersteller noch ein drittes Auto an den Start bringen.“

„Zwei Autos pro Hersteller ist Unsinn, vor allem wenn man jetzt weiß, dass die gesparten Kosten durch den Wegfall des dritten Fahrzeuges durch das Hinzukommen von teuren Übersee-Rallyes wieder ausgegeben wurden“, so Provera. „Ich glaube kaum, dass das Interesse an der Formel-1 das gleiche wäre, wenn sie statt 20, nur 10 Autos hätten. Der Aufwand ist vertretbarer, wenn man gegen viele Gegner siegt und nicht nur gegen ein paar.“

„Rallye ist ein weltweites Kommunikationsmittel für Peugeot, vorausgesetzt die Ergebnisse stimmen“, fährt der Italiener fort. „Ein Teil der Verantwortung liegt also bei uns, aber ein großer Teil liegt auch bei der FIA, denn sie muss die Meisterschaft entwickeln und für eine weltweite Verbreitung sorgen. Hierzu brauchen wir aber Entscheider mit Weitblick. Diese sollten nicht nur lokale Interessen unterstützen und an ihre Wiederwahl denken.“

„Wenn Ford wirklich aussteigt, dann sollte sich die FIA wirklich sehr sorgfältig um die Meisterschaft kümmern. Ich bin aber nach wie vor von dem Potenzial des Rallyesports überzeugt“, so Provera. Colin McRae sieht den möglichen Ausstieg von Ford weniger problematisch. „Wenn sie gehen, wird es kein Disaster sein. Es bleiben noch drei Top-Hersteller. Jeder schaut nur nach der negativen Seite, aber es ist nicht lange her, da hatten wir nur zwei Teams“, meinte der Schotte.

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