Ogier: Wenn das Baby kommt, wird die Rallye abgebrochen

Sebastien Ogier fiebert der Geburt seines ersten Kinds entgegen. Wenn sich der Nachwuchs während der Rallye Sardinien auf den Weg macht, würde der Volkswagen-Pilot den WM-Lauf sogar vorzeitig abbrechen.

3. Juni 2016

Michael Heimrich

Da rollt jemand in Richtung Startlinie: Zwischen den Rallyes in Italien und Polen erwarten Sebastien Ogier und seine Ehefrau Andrea Kaiser zum ersten Mal Nachwuchs. Auch wenn der errechnete Geburtstermin nicht auf die Rallye Italien fällt, steigt die Spannung vor dem privaten Großereignis stetig an. Die Kommunikation zwischen Rallye-Auto und Heimat-Basis wird dementsprechend maximalintensiviert und für den Fall der Fälle ist Ogier jederzeit abreisebereit. 
„Sollte das Kind während der Rallye kommen, würde ich mich sofort auf den Weg zu meiner Frau machen. Das ist ein Moment im Leben, den ich nicht verpassen möchte. Das Team unterstützt mich in dieser Entscheidung zu 100 Prozent“, sagte Ogier.
Auch sonst reist Ogier nicht unbedingt mit großer Vorfreude auf die Mittelmeerinsel. „Ich habe gelernt, sie zu mögen“, beschreibt der Weltmeister sein Verhältnis zur Rallye Sardinien. „Die Strecken sind nicht mehr so eng und rau wie früher einmal. Ich bevorzuge ebenere Strecken, bei denen man nicht nur immer das Auto schonen muss.“
Der italienische WM-Lauf wird im Nordwesten von Sardinien ausgetragen – und das bereits zum 13. Mal seit Bestehen der Rallye. Wertungsprüfungen wie „Castelsardo“ und „Tergu–Osilo“ kehren zurück, die erfolgreiche Showprüfung zur Eröffnung, „Ittiri“, bleibt und ohne „Monte Lerno“ und ihren berühmten „Micky’s Jump“ geht es sowieso nicht. Und dann wären da noch die aus den Vorjahren bekannten Prüfungen „Cala Flumini“, „Monti di Alà“ und Co.
Die Herausforderung der 2016er-Ausgabe besteht aus 19 Wertungsprüfungen. Die Königsdisziplin im Staub Sardiniens bleibt jedoch stets „Monte Lerno“, die auf ihren beiden Durchgängen allein 88,52 Kilometer der gesamten Agenda ausmacht. Ihr weltberühmter „Micky’s Jump“ ist zugleich Zuschauermagnet, Gänsehautmoment und Postkartenmotiv der Rallye Italien. Vor einem Rechtsknick unmittelbar vor der berühmten Sprungkuppe bremsen die Fahrer kurz ab – der Rest ist „Hangtime“ und dank des abfallenden Geländes ein Flug von bis zu 40 Metern.

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