Nicht nur beim WM-Lauf in Griechenland wuchs die Liste der Ausfälle heute dramatisch an, auch in Thüringen wurde das Klassement immer wieder durcheinandergewirbelt.
Nach dem Auftakt am Freitagabend kam Olaf Dobberkau nur auf Platz 4 ins Ziel. „Morgen kommen unsere Strecken und dann schauen wir mal, ob wir die WRCs ein wenig ärgern können“, kommentierte der Schleusinger den ersten Tag der Thüringen Rallye. Die ersten beiden Prüfungen des Samstags genügten ihm, sich mit einem Vorsprung von über neun Sekunden gegen Erik Wevers durchzusetzen. Jedoch währte die Freude über die Führung bei der Heimrallye nicht lange. Eine defekte Antriebswelle auf der vierten Wertungsprüfung bescherte Dobberkau das frühe Aus. Ebenfalls am Morgen raus: BMW-Pilot Markus Moufang, der bei einem schweren Unfall glücklicherweise nur leicht verletzt wurde.
Weitere Schicksalsschläge folgten in der Prüfung 5: Die beiden ERC-Piloten Dennis Kuipers und Mark van Eldik mussten auf der 26-km langen „Bankschenke“-Prüfung ihre Reifen wechseln und verloren mehrere Minuten. Damit wurde ein bei seiner Premiere gut fahrender Maik Stölzel auf den dritten Gesamtrang nach vorne gespült. Auf den harten Nachmittagsprüfungen gelang es dem Zwickauer, sich die starke Konkurrenz vom Leibe zu halten. „Wir sind absolut happy, mit einem super dritten Gesamtrang bei der Premiere des Porsche im Ziel zu sein“, erklärte ein überglücklicher Stölzel im Ziel, der die ERC-Piloten David Turmbull und Dennis Kuipers auf die Plätze 4 und 5 verweisen konnte.
In den Kampf um die Spitze konnte Stölzel an diesem Wochenende nicht eingreifen. Nach dem Reifenpech seiner schärfsten Konkurrenten fuhr Erik Wevers ein einsames Rennen und gewann die Thüringen-Rallye klar mit 3:16 Minuten Vorsprung. Markus Hesse begeisterte die zahlreichen Zuschauer mit seiner gewohnt spektakulären Fahrweise und wurde mit Rang zwei belohnt.
Eng ging es in der DRS-Wertung zu. Besonders die Klasse N5 war hart umkämpft, in der sich Robert Pritzl knapp gegen Janina Depping durchsetzen kann. „Wir sind glücklich mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,4 Sekunden gewonnen zu haben“, so der bis dato Viertplatzierte in der DRS. Gefightet wurde auch in der seriennahen Klasse N3: Nach einigen Anstrengungen gelang es Michael Abendroth die Führung zu übernehmen, die er bis ins Ziel nicht mehr abgeben wollte: „Es ist alles prima gelaufen. Wir haben zwar ein paar PS weniger als die Konkurrenz, aber ein gutes Fahrwerk, unsere Erfahrung und Streckenkenntnis haben uns die Führung in der Klasse gesichert“, kommentierte Abendroth im Ziel. „Ich muss Michael wirklich beglückwünschen. Er hat hier eine tolle sportliche Leistung gezeigt. Aber wir werden hoffentlich in zwei Wochen bei unserer Heimveranstaltung eine Revanche bekommen“, erklärte Michael Krause, Zweiter in der N3. Dritter wurde der Mark Muschiol im Renault Clio. Die Klasse N2 gewann Ralf Plettau vor Andreas Lohfing.
