Peterhansels großes Missgeschick

Der Pole Krzysztof Holowczyc hat seine Führung durch den ersten Tagessieg bei der Silk Way Rallye ausgebaut. Seinem Teamgefährten Stéphane Peterhansel unterlief ein großes Missgeschick.

12. Juli 2011

Michael Heimrich

Auch Erfahrung schützt nicht immer vor Fehlern! Den besten Beweis erbrachte dafür heute Stéphane Peterhansel auf der dritten Etappe der Silk Way Rallye, indem er nahezu sieben Minuten verlor, nur weil er vergaß, einen Blick in seinen Rückspiegel zu werfen.

Der neunfache Dakar-Gewinner musste heute als erster Pilot auf die Piste und blieb bei km 244 im Sand stecken. Nicht weiter schlimm, kurz den Rückwärtsgang einlegen, und das würde reichen, um ohne größeren Zeitverlust weiterzufahren. Weil er aber überstürzt zurücksetzte, übersah der Mini-Pilot einen großen Kamelgrasbüschel, auf dem sich der Mini buchstäblich niederließ, wobei Vorder- und Hinterräder keine Bodenhaftung mehr hatten! Die Folge: Die Insassen des Wagens mit der Nummer 100 mussten ihr Fahrzeug verlassen, die Banden auspacken und eine ganze Zeit lang schwitzen, bis der Wagen wieder fahrtüchtig war und das Rennen aufnehmen konnte.

Diese Aktion war ein wahrer Sechser im Lotto für seinen Teamgefährten Krzysztof Holowczyc (BMW). Der heute unmittelbar hinter dem Franzosen auf die 432 km lange Zeitmessstrecke gegangene Pole, sah Pechvogel Peterhansel vor ihm und ging der Falle aus dem Weg. Das bescherte ihm den ersten Etappensieg, und vor allem brachte es ihn einen Schritt näher an den Gesamtsieg heran. Schließlich hat er nun einen Vorsprung von 1:27:42 Stunden auf seinen ersten Verfolger, den Russen Alexander Mironenko (BMW). Auf Platz drei des Generalklassements rangiert Aleksander Zheludov (Nissan Frontier) mit einem Rückstand von 2:05:24 Stunden, ihm folgt in einem Abstand von etwas weniger als sechs Minuten der Franzose Stéphane Peterhansel (MINI).

Dieser dritte Tag stand ebenfalls im Zeichen mehrerer kleiner Navigationsfehler von Christian Lavieille (Nissan Hardbody), der heute Morgen beim Auftakt in Wolgograd noch Rang drei belegte, nach der Etappe aber fast eineinhalb Stunden einbüßte. Ein guter Tag war es für den Franzosen Ronan Chabot (SMG), der die Wertungsprüfung der Fahrzeuge mit Zweiradantrieb mit einem Rückstand von 37:21 Minuten auf den Tagessieger gewann, und für den Belgier Stéphane Henrard (VW), der kurz nach Chabot und 44:25 Minuten hinter Holowczyc ins Ziel kam.
 

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