Gordon disqualifiziert, aber…

Die Dakar hat ihren ersten echten Skandal. Robby Gordon soll seinen Hummer H3 mit unerlaubten Mitteln getunt haben und wurde disqualifiziert. Der US-Boy legte umgehend Berufung ein und darf deshalb weiterfahren.

12. Januar 2012

Michael Heimrich

Mini-Pilot Stephane Peterhansel wunderte sich schon lange. "Die Hummer sind schnell, verdammt schnell und ich weiß nicht, warum das so ist", rätselte der Dakar-Rekordsieger über das fulminante Auftreten der gewaltigen Brummer.

Die technischen Kommissare scheinen den Grund endlich gefunden zu haben. Nachdem sich Gordon vor der ersten Untersuchung in der Wüste drücken konnte, war er nun fällig. Die Techniker entdeckten eine zusätzliche Leitung, die offensichtlich für mehr Luftzufuhr zum Motor sorgt und dem Hummer zusätzliche Kraft verleihen könnte. Gemunkelt wird sogar über die Verwendung von Lachgas um bei Bedarf zusätzliche PS rauszuholen.

"Die Rennkommissare haben entschieden, das Auto mit der Nummer 303 zu disqualifizieren. Der Fahrer hat gegen diese Entscheidung Berufung eingelegt", hieß es in einer offiziellen Mitteilung der Veranstalter. Daher darf Gordon, der sich gegen den Vorwurf wehrt, die Rallye bis zu einem Ergebnis des Einspruchs fortsetzen. Die finale Entscheidung obliegt nun binnen zwei Monaten der FIA.

Gordon versteht die ganze Aufregung überhaupt nicht. "Die verwechseln das ein wenig mit unserem Luftdrucksystem für die Reifen. Keine große Sache und außerdem haben sie es vor dem Start genauso abgenommen. Jetzt kämpfen wir um die Führung und nun soll es plötzlich illegal sein", meinte der US-Amerikaner.

Viel mehr bringt ihn das Thema "Nasser Al Attiyah" auf die Palme. Der Vorjahressieger hatte vorgestern entnervt das Handtuch geschmissen, nachdem erneute technische Probleme seinen Hummer lahm legten. Außerdem war der Katari der Meinung, dass er im Team von Gordon lediglich die zweite Geige spielte.

"Nie werde ich wieder mit einem Hummer Rennen fahren und auch nie mehr in Gordons Team", polterte Al-Attiyah. Der Beschuldigte winkte müde ab und machte die wilde Gangart des Arabers für die Ausfälle verantwortlich. "Der hat das Gaspedal immer bis zum Anschlag durchgetreten. Außerdem wollte er schon seit mehreren Tagen gehen. Jetzt lässt er mich hier alleine zurück", maulte Gordon.

GALERIE: Die Bilder der Dakar 2012 …

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