Zittern an der DRM-Spitze

Verkehrte Welt in der DRM: Mit Felix Herbold und Lars Mysliwietz führen Teams aus den vermeintlich „kleinen“ Divisionen 2 bzw. 3 das Klassement an.

14. Juli 2010

Michael Heimrich

Während der ersten drei Rallyes der Saison konnten Felix Herbold und Lars Mysliwietz die Meisterschaft von oben nach unten kehren. Möglich wurde es durch ein Punktesystem, das Divisionssiege stärker gewichtet als die Gesamtplatzierungen. Beide Spitzenreiter profitierten davon.

Beim Saisonauftakt in Schleswig-Holstein und dem zweiten Lauf in Hessen gewann Herbold seine Division, nutzte dabei aber auch Fehler der Konkurrenten. Beim Heimspiel in Sachsen setzte sich dann Routinier Carsten Mohe im Renault Clio R3 durch. Mit den Punkten für Divisionsrang zwei und den siebten Gesamtrang verteidigte Herbold die Tabellenführung. „Ich bekomme viel Feedback und werde auch häufig darauf angesprochen“, grinst der 25-Jährige. „Aber eigentlich ist mir die Führung in der Division wichtiger. Am Anfang des Jahres haben wir den Divisionssieg als klares Ziel ausgerufen, und das versuche ich zu erreichen. Alles andere wäre nur ein Bonus.“ Der erneute Divisionssieg in der Eifel dürfte sehr schwer werden: „Carsten Mohe ist in der Eifel stark, weil er die Strecken sehr gut kennt“, weiß Herbold, „und Tim Stebani ist auch nicht zu unterschätzen. Ein gutes Ergebnis in der Division und vielleicht auch noch ein paar Gesamtpunkte, dann könnte es aber auch weiterhin mit der Meisterschaftsführung klappen.“

In der Division 3 dominiert Lars Mysliwietz im Citroën C2R2max bislang die vorhandene Konkurrenz. Drei Divisionssiege und ein Zusatzpunkt für die achte Gesamtposition in Sachsen brachten den Saarländer mit an die Tabellenspitze. „Schade, dass jetzt schon die Eifel-Rallye ansteht“, schmunzelt er. „Das Gefühl der DRM-Führung hätte ich gerne noch etwas länger ausgekostet.“ Denn seine Chancen sieht Mysliwietz eher verhalten: „Wir werden alles geben, um beim DRM-Finale, das in meiner saarländischen Heimat stattfindet, immer noch vorne zu sein. Realistisch betrachtet sind die Chancen aber bescheiden: Nach einem Unfall bei einem Start außerhalb der DRM sind wir mit unserem Ersatz-C2 unterwegs. Damit dürften wir gegen den starken Gaststarter Bruno Thiry keine Chance haben. Wenn doch, dann hätte ich Rallyeprofi werden sollen.“

Überhaupt könnte in der Eifel das Meisterschaftstableau kräftig durcheinander gewirbelt werden. Denn zu den Gaststartern gehört nicht nur Thiry, der im vergangenen Jahr stark auftrumpfte. Mit Aaron Burkart ist auch der Führende der Junior-Rallye-WM mit dabei. Er tritt in Division 1 mit einem Peugeot 207 im Super-2000-Trim an und könnte dem einen oder anderen der Titelaspiranten wertvolle Punkte kosten, wenn er sich erwartungsgemäß in der Spitzengruppe platziert.

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