Winterspiele bei den Wikingern

Mit dem Shakedown startete die Wikinger Rallye am Donnerstagabend bei heftigem Schneetreiben. Die 2,54 Kilometer lange Teststrecke zwischen Loit-Muschau und Winkelholm gab den Teilnehmern einen ersten Vorgeschmack auf die Aufgaben am Freitag und Samstag.

21. März 2013

Michael Heimrich

Lange Jahre war die bayrische Oberland-Rallye der Saisonauftakt der Deutschen Rallye-Meisterschaft. Sie war nicht nur die höchstgelegene, ihre Wertungsprüfungen führten teilweise bis auf 1.000 Meter, sie galt auch als Schneesicher. Die höchste Erhebung im Umfeld der Wikinger-Rallye ist gerade mal 70 Meter hoch, aber in diesem Jahr komplett schneebedeckt. Bis zu zwei Meter hoch waren die höchsten Schneewehen, die beseitigt werden mussten, damit die Teams eine befahrbare Strecke vorfinden konnten. Bernd Becker, der Leiter der Streckensicherung flachste, „dann sind wir halt jetzt die Oberland, aber die im Norden.“

Damit die Wertungsprüfungen überhaupt befahren werden konnten, ist seit Dienstag das Technische Hilfswerk (THW) mit schwerem Gerät auf den Prüfungen unterwegs. „Auch am Freitagmorgen werden wir auf jeder Prüfung  nochmals räumen, damit die Teilnehmer optimale Bedingungen vorfinden“, erläutert Organisationsleiter Rainer Haulsen.

Bei diesen Bedingungen ist der Finne Jaakko Keskinen im Skoda Fabia 2000 von seinen Fahrerkollegen schnell zum Favoriten gekürt worden. Gehört das Fahren auf einer geschlossenen Schneedecke in Finnland für viele Monate doch zum Alltagsgeschäft. Doch der bremst die Erwartungen: „Es ist unmöglich, hier schnell zu fahren, ich bin gerade zweimal rausgerutscht. Außerdem bin ich noch keine 50 Kilometer mit dem neuen Auto gefahren.“ Sandro Wallenwein ist hingegen begeistert, „diese Bedingungen kommen mir, unserem Subaru Impreza R4 und dem gesamten Team entgegen.“

Skeptischer ist dagegen Georg Berlandy, im Peugeot 207 S2000 aktuell Zweiter in der Meisterschaftstabelle, „ich hatte eigentlich gedacht, nach dem Auftakt bei der Pfalz-Westrich Rallye hätten wir Schnee und Eis hinter uns gelassen. Wir werden hier sicherlich einige ‚Aha’-Momente erleben. Unser Ziel ist es durchzukommen und Erfahrungen zu sammeln.“ Für die Teilnehmer der dänischen Rallye-Meisterschaft ist es seit 18 Jahren der erste Lauf auf Eis und Schnee. Christian Jensen, der amtierende dänische Meister ist im Peugeot 207 S2000 sehr vorsichtig. „Für mich das überhaupt der erste Einsatz im Rallye-Auto auf Schnee.“

Die Startflagge für die ersten vier der insgesamt 14 Wertungsprüfungen fällt am Freitag um 17.30 Uhr auf dem Markplatz in Süderbrarup. Nach der Übernachtungspause beginnt die Samstagetappe dort um 08.01 Uhr. Höhepunkt am Samstag sind die beiden Durchgänge auf dem Zuschauerrundkurs ‚Süderbrarup Spezial’ um 14.40 Uhr und um 16.40 Uhr.

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