Gassner dominiert im Oberland

Damit hätte wohl niemand gerechnet. Hermann Gassner dominiert den Auftakt der Deutschen Rallye Meisterschaft und liegt am Abend der ersten Etappe in Front.

11. März 2005

Michael Heimrich

Auch wenn Matthias Kahle auf dem abschließenden Rundkurs in Altenstadt eine weitere Bestzeit verbuchen konnte, an Hermann Gassner kam der Skoda-Pilot beim Reifenroulette im Oberland nicht mehr heran. Dieser führt am Ende des ersten Tages die Rallye Oberland mit einem Vorsprung von 20.1 Sekunden überraschend an. „Es wäre schon schön, wenn ich da weiter bleiben könnte“, scherzte der Bayer. „Aber die Strecken sind verdammt glatt und man kann jederzeit einen Fehler machen.“

Matthias Kahle gab sich der Hoffnung hin, das am morgigen Samstag alles besser werden wird. „Ich muss den Fabia erst noch weiter kennenlernen. Der Grenzbereich ist viel kleiner als beim Octavia“, erklärte der Görlitzer, die bislang durchwachsene Premiere seines neues Arbeitsgerätes.

Auch Maik Steudten muss sich an sein neues Auto gewöhnen. „Bei diesen Bedingungen wünsche ich mir manchmal meinen alten Gruppe-N zurück. Der hat nicht so extrem zugebissen“, meinte der Mitsubishi-Pilot, der am Abend dennoch auf Rang drei landete. „Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Toll!“

Mit einer vorderen Platzierung hatte auch RedBull-Junior Andreas Aigner höchstens im Stillen gerechnet. Doch vom Start weg konnte der Österreich die Pace mitgehen und lag lange Zeit auf einem Podestplatz. Am Abend kann er sich über den vierten Platz freuen und hofft sogar noch auf eine Steigerung. „Ein bischen Luft hatte ich überall noch“, verrät Aigner. „Es hat riesig Spaß gemacht und ich kann es gar nicht erwarten, morgen wieder im Auto zu sitzen.“

Erwartungsgemäß schwer hatten es auf den winterlichen Prüfungen im Oberland die Piloten in der Super-1600-Meisterschaft. Im Fight der frontgetriebenen 1600-Kubik-Renner übernahm Markus Fahrner als Gesamt-18. die Führung. Sie rangierten als bestes Team ohne Allradantrieb 30 Sekunden vor ihren Markenkollegen Horst Rotter. „Ich bin zu Beginn immer von Anton Werner im Porsche aufgehalten worden, dann erwischten wir auch noch einen Plattfuß – Die Rallye ist für mich bereits gelaufen“, fluchte der Nordhesse.

Die extrem schwierigen Bedingungen forderten bereits auf den ersten fünf Prüfungen prominente Opfer. Olaf Dobberkau rutschte von der Strecke und rollte seinen Lancer auf das Dach, Maik Stölzel fand keinen rechten Halt und drehte sich ständig und Sandro Wallenwein blieb im abendlichen Rundkurs im Schnee stecken.

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