WM 2016: Wer macht Platz für China?

Die Spatzen pfeifen es längst von den Dächern: Schon im kommenden Jahr soll in China ein Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft stattfinden. Die spannenden Frage lautet nun: Wenn es auch 2016 nicht mehr als 13 Läufe geben soll, welches Land muss weichen?

23. Juli 2015

Michael Heimrich

Die Hersteller haben es unlängst wieder deutlich gemacht. „In keinem anderen Land verkaufen wir mehr Autos als in China. Keine Frage, ein WM-Lauf dort ist ein sehr wichtiges Argument für die Fortsetzung unseres jetzigen Engagements“, betonte Citroën-Markenchefin Linda Jackson.
Entsprechend intensiv laufen im Hintergrund die Vorbereitungen für einen chinesischen WM-Lauf, der bereits im kommenden Jahr Teil der Topliga sein soll. Ausfindig gemacht hat der WM-Promoter eine Asphaltrallye im rund 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt Peking liegenden Huairou Distrikt. Die bestens erschlossene Region beheimatet schon eine ausbaufähige nationale Meisterschaftsrunde. Da nahezu alle Strassen asphaltiert sind soll auch der künftige WM-Lauf in diesem von der chinesischen Mauer durchzogenen Mittelgebirge eine Asphaltrallye werden.
FIA-Präsident Jean Todt zeigte bereits sein Wohlwollen angesichts des Turbo-Aufstiegs der chinesischen Rallye. „Das Land hat gezeigt, dass es in der Lage ist, große Rallyes unter anderem für kontinentale Meisterschaften durchzuführen“, sagte Todt, der damit bestätigte, dass es für das Reich der Mitte möglich ist, auch ohne einen bisher nötigen ‚Kandidaten-Lauf’ das begehrte WM-Prädikat zu erhalten.
Weil sich der Promoter bereits mit neun WM-Läufen (Monte Carlo, Schweden, Mexiko, Argentinien, Italien, Polen, Australien, Finnland und Spanien) über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit geeinigt hat und der Kalender auch 2016 nicht mehr als 13 Läufe umfassen soll, muss ein Veranstalter den Kürzeren ziehen. „Da es kein Budget für 14 Läufe gibt, wird sich etwas verändern müssen“, sagte Oliver Ciesla, Geschäftsführer der WRC-Promoter GmbH. Die Entscheidung, wer rausfliegt, fällt zwischen Portugal, Deutschland, Frankreich und Großbritannien.

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