WM 2016 mit 14 Läufen!

Trotz heftiger Kritik seitens der Teams hat die FIA den Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft von 13 auf 14 Läufe erweitert. China schafft den Aufstieg – allerdings noch mit einem Fragezeichen. Auch Frankreich ist noch nicht durch, ebenso wie plötzlich Monte Carlo!

30. September 2015

Michael Heimrich

Diese Entscheidung wird den Teams sauer aufstossen. Trotz ihrer warnenden Hinweise, dass ein zusätzlicher Lauf das Budget sprengen wird, hat der FIA Weltrat heute die Erweiterung der Weltmeisterschaft beschlossen.
Neu hinzugekommen ist wie allgemein erwartet China, allerdings muss die abschließende Bewertung der im August stattgefundenen Generalprobe noch abgewartet werden. Auch hinter Monte-Carlo(!) und Frankreich steht noch ein Fragezeichen. Hier fehlt noch die Unterschrift unter dem Vertrag mit dem Promoter. Diese soll bis zum 30. November vorliegen.
Die Tatsache, dass plötzlich die ‚Monte‘ hinterfragt wird, könnte auf politische Machtspiele zwischen FIA und dem WM-Promoter hindeuten. Letzterer machte mehrfach deutlich, dass ihm die Rückkehr nach Korsika nicht ins weltweite Konzept passt. FIA-Boss Jean Todt könnte deshalb seinen Landsleuten zur Seite gesprungen sein und die Rallye Monte Carlo als Druckmittel eingesetzt haben. Getreu dem Motto: "Wer die ‚Königin der Rallyes‘ haben will, muss auch Korsika akzeptieren."
Bei der heutigen Verkündung wurden noch keine genauen Daten der einzelnen Rallyes bekanntgegeben. Fest steht, dass die Saison mit der Monte (18. bis 24. Januar) beginnen soll und Schweden (11. bis 14. Februar) folgt. Die restlichen Termine sind unklar, ebenso unbeantwortet bleibt die Frage, ob Australien tatsächlich das Saisonfinale ausrichten soll.
Was das Reglement angeht, so wurden die im Vorfeld bekannt gewordenen Vorschläge verabschiedet. WM-Fahrer, die nach einem Ausfall Rally 2 für einen Neustart nutzen, müssen nicht an den Anfang des Feldes, sondern reihen sich an das Ende ihrer Prioritäts-Gruppe ein. Um volle Punkte zu erhalten, müssen Teilnehmer mindestens 51 Prozent der Rallye bestritten haben. Die S2000 mit 1,6-Liter-Turbo (RRC) bekommen einen verkleinerten Restriktor, damit die R5-Fahrzeuge künftig die Spitze in der WRC2 darstellen.
Um die Einsatzkosten in der R2-Kategorie zu senken und das Verhältnis zu R1 und R3 zu verbessern, werden für turbobefeuerte R2-Fahrzeuge neue Regeln beschlossen, damit deren Leistung sinkt.

WM 2016 (Läufe in alphabetischer Reihenfolge)

Argentinien, Australien, China*, Finnland, Frankreich**, Deutschland, Großbritannien, Italien, Mexiko, Monte-Carlo**, Polen, Portugal, Spanien, Schweden

*vorbehaltlich Abschlussbericht Candidate-Lauf
**vorbehaltlich Einigung mit Promoter bis 30. November

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