Rallye Monte Carlo

Wie der Blindflug von Bouffier passierte

Wie man sich als Beifahrer fühlt, der kurz vor dem Start einer Prüfung bemerkt, dass fünf Kilometer der Strecke falsch trainiert wurden, musste Xavier Panseri am Ende der zweiten Monte-Etappe erfahren.

<strong>AUSGEBREMST:</strong> Ein Fehler im Training kostete Bryan Bouffier wertvolle Zeit

Um es vorneweg zu nehmen. Bryan Bouffier hat die Siegchancen nicht alleine durch den dicken Patzer seines Beifahrers verloren, dem Franzosen war bereits zuvor ein entscheidender Fahrfehler unterlaufen.

 

„Auf der ersten Samstagsprüfung habe ich 11 Sekunden auf Sebastien Ogier verloren. Anschließend gelang uns die knappe Bestzeit“, erinnert sich Bouffier an den Freitagvormittag zurück als er neue Hoffnungen schöpfte, dem Weltmeister Paroli bieten zu können. „Aber dann machte ich einen Fehler: Ich dachte, es würde schneller abtrocknen und stellte das Auto härter ein. Das war keine gute Wahl und ich war unzufrieden mit dem Fiesta. Als wir uns drehten war ich an einer matschigen Stelle einfach zu früh auf dem Gas und die Zuschauer mussten uns helfen. Das war zwar nicht die Vorentscheidung, aber Sebastien (Ogier) hatte danach weniger Druck.”

 

Vom Monte-Sieg musste sich Bouffier am Freitagnachmittag endgültig verabschieden. Beifahrer Xavier Panseri stellte zu seinem Erschrecken fest, dass man im Recce fünf Kilometer der WP11 falsch trainiert hatte.

 

„Ich habe eine Kreuzung verpasst und die Straße, die wir benutzten führte wieder an den gleichen Punkt zurück. Ich konnte nicht sehen, dass mir dieser Fehler unterlaufen war, erst unseren Eisspionen fiel die Sache auf“, erklärte Panseri. „Ich versuchte mir das Ganze zu erklären, aber uns lief die Zeit davon. Also rief ich Dominique Savignoni, den Beifahrer von Francois Delecour, an und versuchte den Fehler zu finden. Er gab mir seinen Aufschrieb für die fehlenden fünf Kilometer durch, doch nachdem ich etwa drei Kilometer notierte hatte, brach unsere Telefonverbindung zusammen. Es war nicht möglich, die ganze Strecke zu bekommen. Also hatten wir fünf Kilometer unseren Schrieb, dann konnten wir für weitere drei die Aufzeichnungen von Delecour nutzen, dann musste Bryan zwei auf Sicht fahren, ehe wir für die restlichen zehn Kilometer wieder eigene Noten hatten.“

 

Bouffier verlor auf der 20 Kilometer langen Strecke eine halbe Minute auf Spitzenreiter Ogier, die Vorentscheidung bei der Rallye Monte Carlo war gefallen. „Ich muss mich bei Bryan entschuldigen. Es war mein dicker Fehler“, war Panseri selbst Stunden nach dem Zieleinlauf noch untröstlich. 

 

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