Warum sich Citroën und Kubica trennten

Gemeinsam gewann man die WRC2-Krone und wollte im kommenden Jahr eine Stufe weiter oben für Furore sorgen. Doch dann gab es Probleme zwischen den Hauptsponsoren und die Wege von Citroën und Robert Kubica trennten sich.

21. Dezember 2013

Michael Heimrich

Im kommenden Jahr sitzt Robert Kubica in einem Ford Fiesta WRC. Dabei sah es lange Zeit so aus, als ob der Pole weiterhin bei Citroën bleiben wird. Mit einer beeindruckenden Leistung hatte sich Kubica den WRC2-Titel erkämpft, trotz der wenigen Erfahrungen, die er bislang im Rallyesport hat.

„Es war wirklich ein Wagnis, als wir ihn 2012 fragten, ob er eins unserer Autos bei der Rallye du Var fahren will“, blickt Citroën-Teamchef Yves Matton auf den Anfang der Zusammenarbeit mit Kubica zurück. „Das klappte gut und führte zu Verhandlungen über diese Saison. Noch nie zuvor war Robert bei einer Schotter-Rallye gestartet. Wir wussten, dass er auf Asphalt schnell ist, aber er hat sich enorm schnell verbessert und verdammt hart gearbeitet. Wir sind sehr stolz, dass wir ihm seinen ersten internationalen Titel ermöglicht haben. Leider werden wir im nächsten Jahr nicht zusammenarbeiten, aber das ist nicht die Schuld von Citroën oder Robert, es liegt mehr an den Sponsoren.“

Matton wird deutlicher und schiebt die Schuld in Richtung von Lotos, dem persönlichen Sponsor von Kubica. Der polnische Mineralölkonzern stellte während der Verhandlungen offenbar Forderungen, die man in Frankreich nicht akzeptieren konnte, hauptsächlich weil man dadurch den eigenen Partner Total auf die Füße getreten hätte. Matton will nicht zu tief ins Detail gehen und erklärt: „Total hat viel versucht um Lotos als Sponsor von Robert zu akzeptieren. Aber Lotos wollte nichts verändern und deshalb war es einfach nicht möglich. Total ist seit 45 Jahren ein Sponsor von Citroën und wir mussten die Verhandlungen abbrechen.“

Citroën musste deshalb auf Kubica verzichten, der in Richtung M-Sport abwanderte. Mit Kris Meeke verpflichteten die Franzosen wieder einen schnellen Fahrer, der über wenig Erfahrungen in der Weltmeisterschaft verfügt. „Kris ist schnell, hat aber auch einige Probleme. Daran müssen wir arbeiten“, spielt Matton auf die mangelnde Konstanz des 34-jährigen an, der nicht nur mit schnellen Zeiten auf sich aufmerksam machen kann, sondern auch mit einer Vielzahl von Abflügen. Matton hofft auch aus Budgetgründen, dass Meeke seine Unfallstatistik verbessert: „Im Moment haben wir sieben verfügbare Chassis, sechs kommen bei Rallyes zum Einsatz, das letzte ist als Ersatz gedacht. Hoffentlich wird dies für 2014 reichen.“

VIDEO: Robert Kubica – WP12 – Rallye Frankreich 2013

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