VW: Von 0 auf 100 in 2 Jahren

Vor zwei Jahren verkündete Volkswagen auf Sardinien den Einstieg in die Rallye-WM. Jetzt kehrt man als großer Topfavorit auf die Mittelmeerinsel zurück. Der Polo R WRC und die beiden Spitzenteams führen die Wertungen klar an.

14. Juni 2013

Michael Heimrich

Die große Bühne anno 2011, die große Bühne anno 2013: Auf Sardinien erlebte der Volkswagen Polo R WRC seine Premiere im Licht der Weltöffentlichkeit. An der Costa Smeralda wurde im Mai 2011 das erste Konzeptfahrzeug des World Rally Cars „made in Wolfsburg“ vorgestellt. Zwei Jahre später ist der Volkswagen Polo R WRC an gleicher Stelle Mitfavorit auf Prüfungsbestzeiten und den Gesamtsieg. 104 Wertungsprüfungen hat der Polo R WRC in der Rallye-Weltmeisterschaft bisher bestritten, dabei gingen vier Siege, vier weitere Podiumsresultate sowie 56 Bestzeiten auf sein Konto.

Vor der Rallye Italien bereitete sich jedes der Werksduos mit dem 315 PS starken Allradler aus Wolfsburg bei Testfahrten auf die Schotterstrecken Sardiniens vor. Das Ziel für die Volkswagen Piloten ist glasklar: Jari-Matti Latvala, zuletzt in Griechenland mit Volkswagen siegreich, Tabellenführer Sébastien Ogier, der bereits drei Saisonsiege vorzuweisen hat, sowie Andreas Mikkelsen, der sich beim vergangenen WM-Lauf drei der 14 möglichen Prüfungsbestzeiten und Rang vier im Gesamtklassement sicherte, sind ganz und gar auf Sieg gepolt.

"Spätestens die Rallye Griechenland hat bewiesen: Wir haben mit Jari-Matti Latvala und Sébastien Ogier nicht nur zwei Siegfahrer in unseren Reihen, sondern mit Andreas Mikkelsen auch einen Gewinner der Zukunft. Alle drei haben zuletzt herausragende Leistungen gezeigt. Diesen Schwung wollen wir auf Sardinien mitnehmen", so Motorsport-Chef Jost Capito. "Volkswagen führt alle Wertungen der Rallye-WM-Gesamtwertung an, zwei unserer Piloten sind in der Fahrerwertung ganz oben. Das ist Antrieb genug für Fahrer, Ingenieure und Mechaniker, auf Sardinien wieder alles zu geben."

Sieg als Ziel, aber nicht um jeden Preis

Zur Saisonhalbzeit – bislang wurden sechs WM-Läufe gefahren, nach Italien folgen weitere sechs – gehen die drei Volkswagen Crews mit klaren Zielen an den Start. „Wir sollten in der Lage sein, erneut um den Sieg zu fahren, werden dies aber nicht um jeden Preis tun. Entscheidend ist, möglichst viele Punkte zu sammeln und die Führungspositionen in der Gesamtwertung zu festigen“, schickt Jost Capito voraus. Die Rallye Sardinien ist zwar nicht ganz so extrem wie der zurückliegende Lauf in Griechenland, dennoch muss auf den kniffligen Schotterpisten in Maßen attackiert werden, um Auto und Reifen nicht zu stark zu strapazieren. „Entscheidend ist auch hier, situativ die richtige Balance zwischen Angriffslust und verhaltenem Tempo zu finden. Das ist unseren drei Teams bislang sehr gut gelungen“, so Capito weiter.

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