Schweden - WP19

Vorentscheidung in Schweden?

Auf den ersten Prüfungen der letzten Etappe kann sich Mikko Hirvonen vorentscheidend von seinen Verfolgern absetzen. Diese erlebten unerwartete Probleme.

<strong>AUF UND DAVON:</strong> Mikko Hirvonen profitiert von seiner frühen Startposition

Jari-Matti Latvala dürfte im Moment nicht gut auf seinen Teamchef zu sprechen sein. Kurz vor dem Ziel der WP15 hatte Malcom Wilson dem Finnen befohlen vom Gas zu gehen, damit er heute als Vierter ins Rennen geht. Die Ford-Heeresleitung wollte sich für das heutige Finale alle Möglichkeiten offen lassen, sehr zum Leidwesen von Latvala. Der hatte bereits geahnt, dass der erste Startplatz am Sonntag der Beste wäre. Durch die extrem tiefen Temperaturen wird so viel Schneestaub aufgewirbelt, dass die nachfolgenden Fahrzeuge förmlich in eine Nebelwand stechen. "Teilweise habe ich überhaupt nichts mehr gesehen", klagte Petter Solberg, der ebenso wenig Zeit auf Spitzenreiter Mikko Hirvonen gut machen konnte, wie der leidgeprüfte Latvala.

 

Hirvonen freute sich wie ein kleines Kind über seinen unerwarteten Vorteil. "Für uns lief alles gut. Die Strecken waren sehr schön", grinste der Finne, der zur Tageshalbzeit mit 13.6 Sekunden in Führung liegt. Teamkollege Latvala leistete sich vor lauter Frust bereits am Morgen einen Fahrfehler. Er riss sich in einer Schneewand die vordere Stoßstange ab und weil dadurch zu viel eiskalte Luft den Fiesta-Motor umströmt, kühlte das Triebwerk zu stark ab. "Außerdem funktionierte die Gegensprechanlage nicht mehr korrekt", fluchte Latvala im Ziel von WP19.

 

Mads Östberg fühlt sich auf Platz zwei pudelwohl. Gedanken an den Sieg hatte der junge Norweger aus seinem Kopf gestrichen, Platz zwei wäre für ihn ein toller Erfolg. "Wir sind absolut am Limit. Es geht nicht schneller", so der Ford-Pilot. Petter Solberg verlor dagegen wertvolle Zeit und liegt nun 16.8 Sekunden hinter Östberg zurück.  "Vorne links ist der Dämpfer gebrochen. Auch mal abgesehen davon war es kein glücklicher Morgen", ärgerte sich der Citroën-Pilot.

 


AUSGEBREMST: Petter Solberg verliert im Schneestaub 
seiner Vorderleute die Orientierung

 

Auf Rang vier und nur 8.7 Sekunden hinter Solberg hat Sebastien Ogier seine Hoffnungen auf einen Podiumsplatz noch nicht begraben. "Das ist durchaus für uns noch drin. Mal sehen wie sich die Bedingungen heute Nachmittag ändern", meinte der Franzose. Latvala folgt auf Platz fünf, Sebastien Loeb ist weiterhin Sechster. "Mehr kann ich eh nicht mehr erreichen. Wir haben am Freitag alles verloren", so der Weltmeister. Hinter kam es zum Platztausch zwischen PG Andersson und Kimi Räikkönen. Lokalmatador Andersson konnte sich trotz eines heftigen Kontakts mit einer Schneewand auf Rang sieben verbessern. Khalid Al-Qassimi liegt nun auf Rang neun, nachdem sich Matthew Wilson eine Zeitstrafe wegen Frühstarts einfing und auf den zehnten Platz zurückfiel.

 

Am Nachmittag steht die nächste Premiere in der Rallye-WM auf dem Programm. Zum ersten Mal wird die sogenannte Power-Stage (WP22) ausgetragen. Eine Prüfung, die speziell für die Live-Übertragung im Fernsehen gedacht ist. Um den Piloten einen extra Schub Motivation zu verpassen, schüttet die FIA für die drei schnellsten Fahrer zusätzliche WM-Punkte (3-2-1) aus.

   

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