WM 2017

Vierter Hyundai WRC für Mikkelsen?

Der Hyundai-Test von Andreas Mikkelsen schürte die Gerüchteküche kräftig an. Team-Manager Alain Penasse kippt noch etwas Öl ins Feuer und erklärt, dass man über ein viertes Einsatzauto durchaus nachdenkt.

Von allen drei ehemaligen Volkswagen-Piloten hatten Andreas Mikkelsen das härteste Los gezogen. Während Sebastien Ogier bei Ford unterkam und Jari-Matti Latvala zu Toyota wechselte, fand der Norweger kein neues Team. Der Plan, den fertig entwickelten Polo WRC 2017 in Eigenregie einzusetzen scheiterte am Veto der Konkurrenz. Mit zwei WRC2-Einsätzen für Skoda hielt Mikkelsen den Kontakt zur Szene und konnte sein Talent eindrucksvoll zeigen. 

Am vergangenen Freitag konnte der 27-jährige endlich wieder in einem modernen World Rally Car sitzen. In Portugal testete Mikkelsen für Hyundai den i20. Für das Team eine willkommene Möglichkeit, die Meinung eines weiteren Fahrers zu bekommen, der auch noch über genügend Entwicklungswissen von Volkswagen verfügte.

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Prompt kam das Gerücht auf, Mikkelsen wäre sich mit Hyundai handelseinig geworden und das Team würde ab sofort ein viertes Auto einsetzen. „Wir sind schon mit vier Autos gefahren und denken darüber nach“, heizte Teammanager Alain Penasse im Gespräch mit Autosport betreffende Spekulationen fast schon genüsslich an. „Es ist noch nichts entschieden, aber es wäre sicher viel Arbeit und man brauchte dafür das Budget.“

Hyundai könnte mit einer Verpflichtung von Mikkelsen vorzeitig einen starken Namen vom Fahrermarkt nehmen, denn andere Teams haben auch ein Auge auf ihn geworden.„Bei Citroën hat Kris Meeke keinen Vertrag für das nächste Jahr, also sehen sie sich um“, weiß Penasse. „Der Fahrerkader bei Toyota ist schwach, sie haben zwar einige gute Ergebnisse, aber jeder sieht sich nach einem guten Fahrer um. Malcolm hat Sebastien (Ogier) und Ott. Tänak ist beeindruckend, aber vielleicht noch nicht gut genug. Wir sind also nicht die Einzigen, die sich ihn anschauen.“

Nandan sorgt für Klarheit

Den Hoffnungen der Mikkelsen verpasste Teamchef Michel Nandan wenig später einen Dämpfer: „Andreas wird in keins der drei aktuellen Werksautos steigen, noch werden wir ein viertes Auto für ihn einsetzen, oder planen mit einem anderen Fahrer. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Ertrag. Zudem ist das Team mit all seinen Projekten ausgelastet.“

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