Petter Solberg hatte nach langem Klagen endlich einen neuen Xsara bekommen. Der Motor ist dank eines anderen Ladeluftkühlers etwas stärker, das Fahrverhalten wegen mechanischer Differenziale etwas berechenbarer, das Chassis 30 Kilo leichter. Auf Sardinien war Solberg wieder einmal bester Nicht-Werksfahrer und freute sich über einige ausgezeichnete Prüfungs-Zeiten.
Doch die gelangen nur morgens, wenn die Luft noch einigermaßen kühl war. Der Xsara-Motor ist eigentlich für eine Wassereinspritzung konzipiert, der ihm zusätzliche 25 PS und Kühlung verschafft, doch die Wasserinjektion ist längst verboten, und so reagierte der Vierzylinder bei steigenden Temperaturen mit deutlichem Leistungsverlust. Solberg genoss zwar seine zweite Podiums-Platzierung des Jahres, aber über den hoch gezogenen Mundwinkeln zeigte sich eine gerunzelte Stirn. Auch bei der kommenden Rallye in Griechenland wird es heiß sein, Solberg sieht mit dem aktuellen Auto keine Chance, an der Spitze mitzufahren.
„Ich habe das Gefühl, dass ich feststecke. Ich bin jetzt ein paar Rallyes gefahren und ich weiß, wo ich stehe“, so der Norweger. „Phil und ich müssen sehen, was wir für die nächste Rallye tun können. Dort wird es genauso heiß sein und wir müssen wirklich nachdenken – ich will einfach keine Zeit verschwenden. Ich weiß, dass ich so bei wärmeren Temperaturen nicht mehr attackieren kann.“
Zwar droht er schon sein Wochen, wenn der Xsara nicht spure, kaufe er sich eben einen Peugeot 307, doch hinter vorgehaltener Hand gesteht er: „Ich habe gar kein Geld dafür.“ Solberg ließ sich wie gewohnt gratulieren, von jedem auf die Schulter klopfen und tat das, was er besser kann als jeder andere: Lächeln. Doch in seinem Kopf waberte dichter Nebel: „Ich habe keine Ahnung, was ich machen soll.“
Die Bilder der Rallye Sarinien 2009…
