Rallye-WM füllt Kassen

Nach den Erfahrungen von der WM-Premiere im August 2002 rechnen die Organisatoren der Rallye Deutschland 2003 mit dem Ansturm von über 250.000 Zuschauern.

16. Juli 2003

Michael Heimrich

Während die Fans an den Pisten pure Action genießen, macht sich im Rallye-Umfeld Optimismus breit: Denn bereits im vergangenen Jahr stellte sich heraus, dass die Rallye einen großen Werbeeffekt für die beteiligten Regionen hat und zugleich auch für eine immense Umsatzsteigerung sorgt.

?Professionell organisierter Rallyesport auf Weltniveau ist eine unschätzbare Ergänzung unseres Stadtmarketings?, stellte der Bürgermeister der saarländischen Kreisstadt St.Wendel, Klaus Bouillon (CDU), fest und freut sich über die beiden Super-Special-Stages in St.Wendel: ?Der Weltmeisterschaftslauf erschließt uns neue Zielgruppen, stärkt unsere Marktposition und gibt der Wirtschaft spürbare Impulse.?

Mit deutlich mehr als zwanzig Millionen Euro zusätzlichem Gesamtumsatz durch diese ADAC Rallye Deutschland 2003 rechnen die Marketingexperten von Trier, Baumholder und St.Wendel. Die Studie des ed-media-Instituts der Fachhochschule Kaiserslautern kam bei der vorjährigen ADAC Rallye Deutschland sogar zu wissenschaftlich untermauerten Ergebnissen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Bettina Reuter befragten Interview-Teams an der Strecke und in den Service-Parks mehr als 1.000 Rallye-Fans und führten rund 150 Telefon-Interviews mit Gewerbetreibenden. Rund zwei Drittel aller Besucher übernachteten durchschnittlich drei Tage in der Rallye-Region ? ein enormes Potenzial für Gastronomie- und Beherbungsbetriebe.

Insgesamt 60 Prozent der Gewerbetreibenden gaben an, durch die Rallye zusätzliche Kunden zu gewinnen. Die Studie stellte weiterhin fest, dass schon die reinen Tagesgäste durchschnittlich 92,50 Euro bei der ADAC Rallye Deutschland ausgaben ? Übernachtungsgäste sogar täglich 300 Euro. Im Schnitt investierte jeder Fan 240 Euro in seinen Rallye-Besuch, und dazu sind auch noch die Ausgaben der rund 4.000 Organisationshelfer während der Veranstaltung zu addieren.

95 Prozent aller Besucher reisten im Auto an ? und das teilweise über erhebliche Distanzen, denn neben den 61 Prozent aus Deutschland kamen 39 Prozent der Fans aus dem Ausland. Mindestens 20 verschiedene Nationen waren an der Rallye-Strecke vertreten ? hauptsächlich aus den Benelux-Staaten, Frankreich und Deutschland sowie eine starke Skandinavier-Gruppe. Natürlich war das Besucherheer überwiegend männlich (82 Prozent) und relativ jung: Durchschnittlich 31 Lenze zählte der Norm-Gast und ein Drittel stellte alleine das Segment der 19- bis 25-Jährigen.

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