Wie entscheidend in Saudi-Arabien eine späte Startposition ist, zeigt sich am Beispiel von Mārtiņš Sesks (Ford), der sich zu Beginn des Tages die Spitze krallte und sich dort behaupten konnte, ehe ihn auf der sechsten Prüfung ein Reifenschaden hinten rechts über 15 Sekunden kostete. Sesks fiel auf Rang drei zurück.
Damit rückte zunächst Sami Pajari (Toyota) an die Spitze, doch nur für kurze Zeit: Auf der siebten Prüfung löste sich bei ihm der Vorderreifen rechts auf. Adrien Fourmaux (Hyundai) übernahm kampflos die Führung.
Ott Tänak und Thierry Neuville (beide Hyundai) liegen im Kampf um Platz vier nur 1,1 Sekunden auseinander, allerdings bereits rund 15 Sekunden hinter der Spitze. Neuville war kurz davor, Teamkollege Tänak zu attackieren, bis auf WP7 dem Reifen hinten rechts die Luft ausging.
„Vier Kilometer vor dem Ziel hatten wir ein riesiges Geräusch, aber keine Warnung. Ich dachte sofort, dass sich der Reifen aufgelöst hat“, erklärte er. „In diesen Spuren ist das manchmal schwer zu erkennen. Kein perfekter Tag, aber ich hatte Spaß im Auto, und es ist interessant, eine neue Rallye kennenzulernen.“
Von den drei Fahrern, die Weltmeister werden können, befindet sich keiner in den Top 6. Sie verloren durch die Rolle der Straßenkehrer viel Zeit. Als Siebter hätte Sebastien Ogier (Toyota) allerdings genügend Punkte, um Elfyn Evans (Toyota, Platz 9) abzufangen und sich am Sonntag seinen neunten WM-Titel zu sichern. Zwischen den beiden sortierte sich Kalle Rovanperä (Toyota) ein, der Evans auf der letzten Schotterprüfung trotz sinkenden Reifendrucks noch abfing.
„Es ist wirklich hart. Das Kehren der Strecke beim zweiten Durchgang war noch schlimmer als im ersten, und diese Prüfung mit den vielen Haarnadeln ist ein Albtraum. Aber wir haben getan, was möglich war“, so Evans.
Nasser Al-Attiyah (Ford) erlebte einen turbulenten Nachmittag und rutschte aus den Top 10. Nach einer harten Landung verlor er die Kofferraumklappe seines Puma Rally1, wodurch sich Staub im Cockpit verteilte. Später verlor er weitere Minuten beim Reifenwechsel, weil der Wagenheber streikte.
„Ein extremer Tag, wir haben alles erlebt“, so der Katari. „Aber es ist okay, wir sind hier. Wir wissen, wie hart die Rallye Saudi-Arabien ist, und wir sind glücklich, dabei zu sein. Jetzt freue ich mich auf eine gute Dusche.“
Die M-Sport-Teamkollegen Grégoire Munster und Josh McErlean liegen auf den Plätzen zehn und zwölf, getrennt von Oliver Solberg (Toyota) – dem führenden Rally2-Piloten. In der WRC2 führt Gus Greensmith (Skoda) das Feld an. Fabio Schwarz (Toyota) ist Siebter.
Mit der 5,2 Kilometer langen Zuschauerprüfung auf einem Parkplatz endet um 19:31 Uhr MEZ die heutige Etappe.
Zwischenstand nach WP 7 von 17
| 1. | Fourmaux Adrien | Coria Alexandre | Hyundai i20 N Rally1 | RC1 | 1:14:54.3 |
| 2. | Pajari Sami | Salminen Marko | Toyota GR Yaris Rally1 | RC1 | +5.3 |
| 3. | Sesks Mārtiņš | Francis Renārs | Ford Puma Rally1 | RC1 | +8.9 |
| 4. | Tänak Ott | Järveoja Martin | Hyundai i20 N Rally1 | RC1 | +15.2 |
| 5. | Neuville Thierry | Wydaeghe Martijn | Hyundai i20 N Rally1 | RC1 | +16.3 |
| 6. | Katsuta Takamoto | Johnston Aaron | Toyota GR Yaris Rally1 | RC1 | +22.2 |
| 7. | Ogier Sebastien | Landais Vincent | Toyota GR Yaris Rally1 | RC1 | +46.2 |
| 8. | Rovanperä Kalle | Halttunen Jonne | Toyota GR Yaris Rally1 | RC1 | +1:22.5 |
| 9. | Evans Elfyn | Martin Scott | Toyota GR Yaris Rally1 | RC1 | +1:26.2 |
| 10. | Munster Grégoire | Louka Louis | Ford Puma Rally1 | RC1 | +2:10.4 |

