Es war ein sehenswerter Vierkampf zwischen Adrien Fourmaux (Hyundai), Mārtiņš Sesks (Ford), Sami Pajari (Toyota) und Ott Tänak (Hyundai) an der Spitze der Rallye Saudi-Arabien. Fourmaux lag zu Beginn des zweiten vollen Tages vorn, ehe sein Vorsprung wegen eines gebrochenen Querlenkers hinten rechts schrumpfte.
Die vorletzte Tagesprüfung schien dann eine Vorentscheidung zu bringen: Pajari und Tänak mussten wegen Reifenschäden stoppen, Fourmaux wiederum ließ sich von Pajarís Staub irritieren, verpasste eine Abzweigung und verlor 24 Sekunden.
Damit lag Sesks vor der letzten WP der heutigen Etappe mit 22,1 Sekunden in Führung. Doch erneut drehte sich die Rallye: Sesks fing sich hinten links einen Reifenschaden ein – und die Gesamtwertung wurde komplett auf den Kopf gestellt. Fourmaux übernahm die Spitze, erreichte das Ziel aber ebenfalls mit einem Reifenschaden vorne links. Dennoch setzte er sich um 2,4 Sekunden an die Spitze, während der scheidende Weltmeister Thierry Neuville (Hyundai) plötzlich nur noch 5,8 Sekunden zurücklag.
„Es ist verrückt“, sagte Fourmaux. „Ich weiß nicht, wo ich mir den Platten geholt habe, überall liegen Steine. Eine absolut irre Rallye. Jedes Mal, wenn wir die Führung verlieren, holen wir sie kurz darauf wieder zurück. Wir haben kurz überlegt anzuhalten, aber ich sagte: ‚Nein, es sind nur ein paar Kilometer, weiter!‘ Was für eine Rallye.“
„Ein unglaubliches Finale, unglaublich“, meinte Tänak, der seinen letzten WM-Lauf bestreitet. „Für die Autos allerdings weniger, aber gut.“
Auch im WM-Duell gab es Reifendrama: Sebastien Ogier (Toyota) schleppte sich mit einem Plattfuß ins Ziel. Dadurch verlor er den fünften Platz an Kalle Rovanperä (Toyota) – wenn auch nur um 0,2 Sekunden. Dahinter folgen Pajari und Ogiers Titelrivale Elfyn Evans (Toyota), der bereits am Vormittag durch einen Reifenschaden zurückgeworfen wurde. Nach aktuellem Stand würde Ogier vier Punkte auf Evans gutmachen, der mit einem Vorsprung von drei Zählern in das Finale gestartet war und sich erneut mit dem Vizetitel zufriedengeben müsste.
Schwarz vorzeitig raus
Oliver Solberg (Toyota) führt die Rally2-Wertung an und liegt als Gesamtzehnter weiterhin in den Top 10. In WRC2 behauptet Gus Greensmith (Skoda) die Spitze. Fabio Schwarz (Toyota) schied nach einem Unfall vorzeitig aus, nachdem bei hohem Tempo eine Spurstange gebrochen war.
Zwischenstand nach WP 14 von 17
| 1. | Fourmaux Adrien / Coria A. | Hyundai i20 N Rally1 | 2:43:17.7 |
| 2. | Sesks Mārtiņš / Francis R. | Ford Puma Rally1 | +2.4 |
| 3. | Neuville Thierry / Wydaeghe M. | Hyundai i20 N Rally1 | +5.8 |
| 4. | Katsuta Takamoto / Johnston A. | Toyota GR Yaris Rally1 | +43.9 |
| 5. | Rovanperä Kalle / Halttunen J. | Toyota GR Yaris Rally1 | +1:15.0 |
| 6. | Ogier Sébastien / Landais V. | Toyota GR Yaris Rally1 | +1:15.2 |
| 7. | Pajari Sami / Salminen Marko | Toyota GR Yaris Rally1 | +1:37.2 |
| 8. | Evans Elfyn / Martin Scott | Toyota GR Yaris Rally1 | +3:55.0 |
| 9. | Munster Grégoire / Louka Louis | Ford Puma Rally1 | +6:15.8 |
| 10. | Solberg Oliver / Edmondson E. | Toyota GR Yaris Rally2 | +7:29.1 |

