Debüt 2016

R5-Projekt: Das macht Hyundai anders als Skoda

Im Rahmen der Premiere des neuen i20 WRC gab Hyundai auch einen Ausblick auf den kommenden i20 R5. Beim neuen Kundensportprojekt wollen die Koreaner andere Wege einschlagen, als Klassenprimus Skoda.

Der neue Hyundai i20 R5 soll im Sommer für den Einsatz im Rallyesport homologiert werden
Der neue Hyundai i20 R5 soll im Sommer homologiert werden

Die große Halle in Alzenau soll bald gut gefüllt sein. An der Stelle, an der Hyundai am Mittwoch den neuen i20 WRC präsentierte, entsteht in Kürze eine eigene Kundensportabteilung. Hier wird sich alles um den i20 R5 drehen, dessen Entwicklung längst auf Hochtouren läuft.

„Wir befassen uns nun schon seit einigen Monaten mit diesem Auto“, erklärte Michel Nandan, der Technische Direktor von Hyundai Motorsport, gegenüber Best-of-Rallylive. „Wie der neue i20 WRC basiert auch der R5 auf der fünftürigen Karosserieversion des i20. Beide Fahrzeuge werden sich einige technische Komponenten teilen. Die Konstruktion eines R5 ist eine große Herausforderung. Das Wettbewerbsmodell muss vom Fleck weg zuverlässig und schnell sein, denn die Möglichkeiten der Weiterentwicklung bleibt im Laufe der Einsatzdauer sehr begrenzt. Zugleich müssen wir den von der Sporthoheit FIA gesetzten Budgetrahmen einhalten. Der Konzeptphase kommt daher eine entscheidende Bedeutung zu.“

Dabei ist Hyundai längst einen Schritt weiter: Derzeit befinden sich die ersten Modelle bereits im Aufbau. Während die koreanische Marke für Chassis und Fahrwerk verantwortlich zeichnet, steuert der französische Spezialist Pipo Moteurs den 1,6 Liter großen Turbo-Vierzylinder bei, die Kraftübertragung stammt von Ricardo. Die Homologation soll am 1. Juli erfolgen. Das Auto entsteht unter der Leitung von Andrea Adamo und folgt einem auf fünf Jahre ausgelegten Geschäftsplan.

20 Fahrzeuge als Ziel für 2016

„Wenn wir 20 Fahrzeuge im ersten Jahr an den Mann bringen, haben wir ein gutes Ergebnis erreicht“, erläutert Nandan, der auch weitere Modelle für die R3-, R2- und R1-Klassen nicht ausschließen will.

Unter den Anbietern von R5-Turbo-Allradlern ist längst ein intensiver Wettbewerb auf einem weiterhin wachsenden Markt entflammt. Skoda hat Anfang 2015 den Fabia R5 auf die Pisten geschickt, er entpuppte sich Dank eines enormen Werkseinsatzes der tschechischen Marke sogleich als neue Messlatte in der WRC2. Allerdings steht Skoda bei der Kundschaft wegen Engpässen bei der Ersatzteillieferung in der Kritik. „Wir verfolgen eine andere Strategie. Unser Auto steht allein den Kunden und privaten Teams zur Verfügung“, betont Nandan, der vom R5-Kuchen ein großen Stück abhaben will. „Die ersten Interessenten haben sich bei uns schon gemeldet.“

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