Ott Tänak gewinnt Rallye Deutschland

Ott Tänak und Beifahrer Martin Järveoja wiederholen ihren Vorjahressieg bei der Rallye Deutschland und holen in der Weltmeisterschaft weiter auf. Thierry Neuville sichert sich als Zweiter wichtige Punkte und Sebastien Ogier gelingt mit der Bestzeit auf der Power-Stage eine kleine Schadensbegrenzung.

19. August 2018

Michael Heimrich

Ott Tänak steht erneut ganz oben auf dem Treppchen. Mit einer souveränen Vorstellung entschied der Este auch die Rallye Deutschland zu seinen Gunsten und holt in der Weltmeisterschaft immer weiter auf. Tänak hat nun 136 Punkte auf seinem Konto, der Abstand auf seine beiden Titel-Kontrahenten Thierry Neuville (172) und Sebastien Ogier (149) ist mit dem zweiten Sieg in Folge erneut kleiner geworden.
„Aber darüber mache ich mir überhaupt keine Gedanken, sondern denke weiterhin von Rallye zu Rallye“, meinte Tänak, dessen aktuelle Form der Konkurrenz Sorgen machen dürfte. Am Freitag hatte er mit fünf von sechs Bestzeiten die Grundlage für seinen Erfolg gelegt und anschließend jeden Angriff erfolgreich abgewehrt. „Seb hat mächtig Druck gemacht und es war hart, dagegen zu halten. Aber letztendlich haben wir gewonnen und das ist gut“, so Tänak. 

Für Thierry Neuville endete die Rallye Deutschland, die er auf Grund der vielen belgischen Fans als sein Heimspiel betrachtet, doch noch mit einem versöhnlichen Ergebnis. Am Freitag musste das Getriebe seines Hyundai gewechselt werden, das damit verbundene Differenzial passte allerdings nicht zur Streckencharakteristik der zweiten Etappe und Neuville hatte keine Chance, aus eigener Kraft in Richtung Podium zu kommen. „Ich hatte ein wenig mit meinem Selbstvertrauen und dem Auto zu kämpfen“, gab er zu.
Allerdings sorgte eine Reihe von Problemen im Vorderfeld dafür, dass der Belgier plötzlich auf dem zweiten Platz landete und im Titelrennen seinen Vorsprung auf Sebastien Ogier ausbauen konnte, der sich nach einem Reifenschaden mit dem vierten Platz zufriedengeben musste. Der Weltmeister verhinderte mit der Bestzeit auf der Power Stage, dass der Abstand noch größer wurde. „Insgesamt betrachtet war es nicht unbedingt das glücklichste Wochenende für uns“, meinte Ogier.

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Die letzte Etappe der Rallye Deutschland hatte mit einigen Ausfällen bekommen. Dani Sordo rauschte in den Weinberg und beschädigte den Kühler seines Hyundai i20 WRC ebenso wie Mads Östberg, der mit seinem Citroën einen Baum touchierte. Sordo versuchte sein Auto notdürftig zu reparieren, um seinen bis dahin starken Auftritt zu retten, doch alle Versuche waren umsonst. Auch Jari-Matti Latvala blieb auf der ersten Tagesprüfung mit einem Getriebeschaden liegen. Wenn ein Toyota technische Schwierigkeiten hat, dann das Auto des Routiniers, dessen Tage in der Weltmeisterschaft möglicherweise gezählt sind.
Das ganze Drama des Sonntagmorgens brachte Esapekka Lappi den unverhofften dritten Platz ein, hinter Ogier rückten Teemu Suninen und Andreas Mikkelsen noch auf die Plätze fünf und sechs. Craig Breen landet als bester Citroën-Pilot auf dem siebten Platz. Er hatte seine Chancen auf eine bessere Platzierung bei einem Abflug am späten Samstagnachmittag verloren. Citroën konnte auch in diesem Jahr wieder nicht an die glorreiche Loeb-Epoche anknüpfen.

Griebel holt WM-Punkte

Zufriedenheit herrschte dagegen bei Marijan Griebel, der sein Ziel, zum ersten Mal WM-Punkte zu holen, als Achter erreichte. „Ein echtes Traumergebnis für uns“, meinte der Lokalmatador, der mit einem Citroën DS3 WRC angetreten war. „Ein großer Dank geht an meine Sponsoren und natürlich an alle, die uns auf den Prüfungen angefeuert haben. Es hat richtig Spaß gemacht.“

Marijan Griebel erreicht als bester Deutscher den achten Platz

Kopecky gewinnt die WRC2

In der WRC2-Wertung dominieren am Ende erneut die Skoda-Piloten. Jan Kopecky holte sich nach dem Reifenpech am Samstag den Sieg und konnte seinen jungen Teamkollegen Kalle Rovanperä um 3,8 Sekunden besiegen. Ford-Konkurrent Eric Camilli, der am Samstag die WRC2-Spitze übernommen hatte, musste nach einem Lichtmaschinendefekt vorzeitig aufgeben. Hinter Fabia Andolfi feierte Fabian Kreim als Vierter einen starken Auftritt vor heimischen Publikum, der am Freitag mit einem Reifenschaden alles andere als gut begonnen hatte. „Ich mag gar nicht darüber nachdenken, was ohne den Reifenschaden möglich gewesen wäre, aber solche Zwischenfälle sind halt Teil des Spiels“, meinte Kreim.

Neuland in der Türkei

In einem Monat betritt die Rallye-Weltmeisterschaft Neuland. Zum ersten Mal findet in der Türkei rund um die malerische Küstenstadt Marmaris ein WM-Lauf statt, der mit einem besonders kompakten Format neue Maßstäbe in Sachen Zuschauerfreundlichkeit setzen will.

Ergebnis Rallye Deutschland

1. Tänak / Järveoja Toyota Yaris WRC 3:03:36.9
2. Neuville / Gilsoul Hyundai i20 WRC +0:39.2
3. Lappi / Ferm Toyota Yaris WRC +1:00.9
4. Ogier / Ingrassia Ford Fiesta WRC +1:34.5
5. Suninen / Markkula Ford Fiesta WRC +2:02.9
6. Mikkelsen / Jæger Hyundai i20 WRC +2:13.8
7. Breen / Martin Citroën C3 WRC +2:39.1
8. Griebel / Rath Citroën DS3 WRC +10:41.2
9. Kopecky / Dresler Škoda Fabia R5 +13:12.8
10. Rovanperä / Halttunen Škoda Fabia R5 +13:16.6

LINK: Alle Ergebnisse …

WM-Stand

Fahrer Hersteller
1. Neuville  172 1. Hyundai 254
2. Ogier  149 2. Toyota 241
3. Tänak  136 3. M-Sport 224
4. Lappi 88 4. Citroën 159
5. Mikkelsen  65
6. Sordo  60
7. Latvala  55
8. Evans 52
9. Östberg 48
10. Breen 47

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